Leverkusens institutionalisierte Autobahn-Protestbewegung hat nicht mehr viel Zeit. Sie will sie sinnvoll nutzen. Ein Kommentar.
Kommentar zum AutobahnausbauDie Schlinge um Leverkusen zieht sich zu
Die Autobahn-Schlinge zieht sich um Leverkusen zu. Aber: „Die Stadt gehört uns, nicht der Autobahn GmbH!“, sagt Gisela Kronenberg treffend und hoffnungsstiftend.
Die Zeit für Aktionen drängt. Der Kampf gegen den geplanten unmenschlichen Autobahnausbau braucht aktive Vorkämpfer. Denn, dass viel zu wenige Leverkusener die Online-Petition bisher unterschrieben haben (seit November 2022 knapp 9000), zeigt, dass man zurzeit nicht mit einem großen Bürgerprotest rechnen kann. Auch Erfahrungen aus anderen Städten, zum Beispiel Stuttgart, sprechen dagegen, dass viele Bürger vor dem Baubeginn aktiv werden und demonstrieren. Es muss anders gehen.
Die Strategie der Autobahn GmbH ist es, den A1- und A3-Ausbau und den Kreuz-Umbau in nur noch einem einzigen Genehmigungsverfahren durchzuziehen. Das zu durchkreuzen, darauf will sich der Arbeitskreis konzentrieren.
Jetzt noch die zweite Autobahn-Brücke verhindern zu wollen, ist grundsätzlich auch ein sinnvolles Ziel. Ohne diese Brücke wäre der Bau der überbreiten Stelze nämlich sinnlos. Die Brücke ist zwar genehmigt, aber solange noch keine Firma mit dem Bau der Zwillingsbrücke beauftragt ist, sind die Chancen für ihre Verhinderung noch größer. Tatsächlich zu stoppen ist diese Brücke wohl nur noch im Bundeskabinett. Selbst der Einsatz von Sekundenkleber auf der Autobahn dürfte nicht zielführend sein.