Leverkusen – In einer gemeinsamen Aktion haben Polizei, Zoll und Stadt Leverkusen am Freitagabend Shisha-Bars im Stadtgebiet kontrolliert. Schwerpunkt der Razzia im Rahmen der NRW-weiten „Null-Toleranz-Strategie“ war der Ortsteil Opladen mit der Bahnhofstraße (wir berichteten). Die Lokale dienten mitunter „Straftätern wie Dealern, Räubern und Schlägern als Rückzugsort“, hieß es.
Damit wolle man die Bars, in denen Wasserpfeifen zum Rauchen angeboten werden, nicht generell kriminalisieren, sagte ein Sprecher der Polizei dem „Leverkusener Anzeiger/Kölner Stadt-Anzeiger“. Dennoch ist auch angesichts des Erfolgs dieser und ähnlicher Aktionen davon auszugehen, dass dies nicht nicht die letzte Razzia war.
In den vergangenen Monaten haben Polizei und Justiz NRW ihre Einsätze gegen kriminelle Clans erheblich ausgeweitet. In Leverkusen kontrollierten die Beamten am Freitag im Zeitraum von 21 Uhr bis 1 Uhr 190 Personen, teilte die Polizei mit. In Opladen konnten die Beamten einen Haftbefehl gegen einen 30-jährigen Mann vollstrecken, der erst vor zwei Tagen in einer anderen Sache aus der Haft entlassen worden war.
Zwei Personen erhielten Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und gegen das Pflichtversicherungsgesetz. Der Besitzer eines sichergestellten Einhandmessers muss sich wegen einer Ordnungswidrigkeit sowie wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten.
Auch der Zoll wurde bei der Razzia fündig. 57 Kilo unversteuerten Tabak stellten die Zollbeamten sicher. Hier stellten sie drei Strafanzeigen und eine Ordnungswidrigkeitsanzeige aus. Die Mitarbeiter der Stadt Leverkusen fertigten fünf Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Nichtraucherschutzgesetz.
Außerdem leiteten sie gegen den Inhaber eines Döner-Grills ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Hygienevorschriften ein, Schließlich fertigten die Ordnungskräfte eine weitere Anzeige wegen des Zustellens von Notausgängen.
Auch in Velbert und Heiligenhaus waren zeitgleich Beamte bei einer Razzia in Shisha-Bars und Spielhallen unterwegs. Dort wurden 80 Personen kontrolliert und ebenfalls mehrere Strafverfahren eingeleitet. Der Leverkusener FDP-Ratsherr Friedrich Busch begrüßte das Vorgehen der Polizei, da die Bahnhofstraße als Angstraum wahrgenommen werde.