Die Schulgemeinschaft der Theodor-Heuss-Schule machte einen Umzug zu Fuß in ihre eigentliche Opladener Schule, die vom Hochwasser zerstört worden war.
Theodor-Heuss-RealschuleDie Schulgemeinschaft zieht zu Fuß nach Opladen

Beim symbolischen Umzug von Hunderten Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Realschule führte der Weg auch durch den Bürgerbusch.
Copyright: Ralf Krieger
Die Theodor-Heuss-Realschule zieht um. Nach den Osterferien werden die Schülerinnen und Schüler die grundlegend renovierte Schule an der Wiembachallee in Besitz nehmen. Die Schule steht in der Wupperniederung und war beim Hochwasser vor fast vier Jahren nahezu komplett überschwemmt worden – die gesamte Technik im Erdgeschoss, die Heizung, Server, alles war zerstört. In einem höchst symbolischen Umzug begaben sich am Freitag Schülerinnen, Schüler, Lehrer und Eltern auf einen acht Kilometer langen Fußmarsch von Steinbüchel nach Opladen, um auch quasi körperlich den Umzug in die Heimatschule zu spüren.
Für etwa die Hälfte der Kinder war der Fußweg ein Weg in ein vollkommen unbekanntes Schulgebäude, denn sie wurden erst in die Realschule aufgenommen, nachdem Opladen vor vier Jahren untergegangen war. Gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern verabschiedete sich die Schulleiterin Andrea Wirths von den beiden Schulen, in denen sie ihr fast vierjähriges Hochwasser-Asyl bekommen hatten: die Montanus-Realschule und die Grundschule an der Heinrich-Lübke-Straße. Von dort kam die Schulgemeinschaft in drei großen Gruppen am Vormittag in Gang, zuvor wurde den Gastgebern noch einmal zum Abschied heftig gemeinsam gewunken.

Winken zum Abschied.
Copyright: Ralf Krieger
Sie sei dankbar, dass die Steinbücheler Schulen die Opladener Realschüler unter Entbehrungen jahrelang aufgenommen hätten, sagt Andrea Wirths. Sie sagte: „Es ist mir wichtig, dass wir heute als Gemeinschaft zu unserer Schule zurückgehen.“ Ein Banner mit der Aufschrift „We go back! THRS Respektvoll miteinander lernen“ trugen Schülerinnen aus den unteren Klassen. „Ein paar Fußlahme werden wir wohl bekommen“, hatte die Schulleiterin prognostiziert, schon im Bürgerbusch hinkte ein Mädchen auffallend, womöglich wegen nicht angepasster Schuhe. Sie wurde unterstützt. Am Freibad Talstraße hatte der Förderverein eine kleine Verpflegungsstation eingerichtet.

Die Wiembachallee beim Hochwasser abends am 14.7.2021. Dabei wurde auch die Realschule verwüstet, die jetzt, nach fast vier Jahren, wieder bezogen wird.
Copyright: Ralf Krieger
Für den Zug quer durch Leverkusen hatte die Schulleitung gemeinsam mit dem Ordnungsamt eine Route abgesprochen, die möglichst abseits der Autostraßen liegt. Zwar hätte man an der Straße eine bessere Außenwirkung erzielt, aber man wollte irrsinnigen Amokfahrern keine Gelegenheit geben, so ging es durch den Bürgerbusch, durch Wohngebiete und am Wiembach entlang. Der Umzug endete am Mittag in der Wiembachallee, von wo aus die Kinder und Lehrer in die Ferien entlassen wurden.