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StatistikLeverkusener Anti-Impf-Arzt lässt Kriminalität auf höchsten Stand seit 2015 steigen

Lesezeit 2 Minuten
Pressekonferenz der Polizei Köln mit Michael Esser (Kripo-Chef), Falk Schnabel (Polizeipräsident), Wolfgang Baldes (Pressestelle).

Sie stellten die Zahlen vor: (am Tisch v.l.: Michael Esser (Kripo-Chef), Falk Schnabel (Polizeipräsident), Wolfgang Baldes (Pressestelle).

Die Polizei hat die Kriminalitätsstatistik 2022 für Leverkusen und Köln vorgestellt. Auffällig: Die Zahl der Delikte ist gestiegen. 

Die Zeit der Pandemie ist vorbei. Das lässt sich nicht zuletzt an der Kriminalitätsstatistik ablesen, die am Dienstag für Köln und Leverkusen präsentiert wurde: Die Zahl der Delikte stieg im vergangenen Jahr – wie auch landesweit – deutlich an. 2020 und 2021 hatte sie auch aufgrund der zahlreichen Corona-Sicherheitsmaßnahmen ein historisches Tief erreicht.

Höchster Anstieg aller Stadtgebiete

Insgesamt verzeichnete die Polizei 2022 in Köln und Leverkusen 141.164 Delikte. Das liegt zwar noch unter dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre (147.298). Das liegt aber auch weit über dem Wert von 2020 (123.579) und 2021 (119.473). Und auch wenn Polizeipräsident Falk Schnabel betont, dass „Leverkusen im Vergleich zu Köln kein ausgewiesenes Kriminalitätsproblem“ habe, verzeichnet die Stadt – zugeordnet der Kölner Polizeiinspektion (PI) 7 – mit einem Plus von 42,6 Prozent doch den höchsten Anstieg der Gesamtkriminalität aller Leverkusener und Kölner Stadtgebiete respektive aller sieben Polizeiinspektionen (13.651 Delikte in 2022 gegenüber 9573 in 2021). Die Zahl der kriminellen Delikte in Leverkusen liegt damit so hoch wie seit 2015 nicht mehr. 

Stark angestiegen ist die Zahl der Raubdelikte: um 60 Prozent auf 104 Fälle. Bei der Straßenkriminalität – hierunter fallen unter anderem Raubüberfälle, Diebstahl, Sachbeschädigungen oder Körperverletzung auf Wegen, Straßen oder Plätzen – hat Leverkusen den zweithöchsten Anstieg (um 15,97 Prozent auf 2673) nach der PI 1 (Köln-Mitte) zu verzeichnen. Den mit Abstand höchsten prozentualen Anstieg im Vergleich aller Stadtgebiete wiederum weist Leverkusen bei Diebstählen an oder aus Kraftfahrzeugen auf (um 36,35 Prozent auf 859).

Ferner stiegen an die Zahl der Sachbeschädigungen – und zwar um 6,6 Prozent auf 1020. Die Menge an Delikten der Körperverletzung (um 23,6 Prozent auf 1324) – für Kripo-Chef Michael Esser ein gesellschaftliches Problem und allerorts ein Zeichen dafür, dass nach Corona ein „hoher Druck auf dem Kessel“ sei und Auseinandersetzungen leider vermehrt mit körperlicher Gewalt geführt würden.

Die Anzahl der Sexualdelikte (auf 292, plus 18,7 Prozent) wuchs kräftig. Und auch die Menge der Drogendelikte nahm zu (um 9,76 Prozent auf 461). Ein Minus von 6,8 Prozent auf 192 gab es hingegen bei den Wohnungseinbrüchen.

Ein kriminelles Phänomen hat Leverkusen exklusiv

Polizisten stehen vor einer Opladener Arztpraxis.

Ein Leverkusener Arzt soll Impfverweigerern falsche Zertifikate ausgestellt haben.

Ein Kriminalitätsphänomen hatte Leverkusen 2022 übrigens exklusiv: Das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. So etwas gab es in der Kriminalstatistik nie zuvor. Die 2519 registrierten Fälle beziehen sich allesamt auf die von einem Arzt in Opladen mutmaßlich ausgestellten falschen Impfunfähigkeitsatteste während der Pandemie.