Eine Auswahl an den Vorführungen, die in den kommenden drei Wochen in der Stadt zu sehen sind, wurde im Forum präsentiert.
Kultur an Leverkusener Schulen„Sprungbrett-Festival“ feiert gelungenen Eröffnungsabend
Fünf Kinder hauen von der langweiligen Klassenfahrt ab und entdecken eine rätselhafte Klangschale, die ein Portal in andere Welten öffnet. Gerade sind sie vor einem Affen aus dem Urwald geflohen und in Japan gelandet. Da schwingt der Sushikoch sein langes Messer und ruft: „Hey yo Leverkusen, seid Ihr gut drauf?“ Kurze Überraschung im Publikum, das passt nicht so richtig in den Kontext des Theaterstücks. Dann die Aufklärung: „Wenn Ihr wissen wollt, wie das weiter geht, dann kommt in die Erich-Klausener-Grundschule in Alkenrath!“
Der Eröffnungsabend des 1. Leverkusener „Sprungbrett-Festival“ am Freitagabend im Forum lässt keine Zweifel: An Leverkusener Schulen wird es in den kommenden drei Wochen bunt, laut, lustig und nachdenklich.
Festival bis zum 4. Juli
Bis zum 4. Juli läuft das neu eingeführte Schulkulturfestival, das Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Kunst, Tanz und Theater umfasst. Das Festival will allen Schülerinnen und Schülern eine Bühne, vielleicht sogar ein Sprungbrett, bieten – egal, ob es die ganz große Bühne im Forum ist, die mittelgroße der Schulaula oder eine ganz kleine im Klassenzimmer. Außerdem sollen alle Leverkusener zu Sehen und Hören bekommen, was in den Schulen kulturell auf die Beine gestellt wird. Das zumindest wünscht sich Anke Holgerson, die als neue Fachkoordinatorin für kulturelle Bildung bei der Stadt das Festival ins Leben gerufen hat. „Das gibt es so nirgendwo sonst in Deutschland“, sagt sie bei ihrer Begrüßung stolz.
Zum Eröffnungsabend waren teilnehmende Schulen eingeladen, um einen Ausschnitt aus ihren Vorstellungen zu präsentieren – eine Art Programmvorschau auf das, was in den nächsten drei Wochen stattfinden wird. Oder, wie Carolin Maus, Leiterin des Fachbereichs Schulen, sagt: „ein Schaufenster“, damit man nicht mehr nur das sieht, was in der eigenen Schulgemeinschaft passiert.
Berührende und mitreisende Tänze zum Thema Vielfalt
Und das ist ganz schön viel. Nicht nur die 4b der Erich-Klausener-Grundschule bringt das Publikum mit ihrer selbstgeschriebenen, toll animierten und selbstbewusst gespielten Reise durch das Portal zum Lachen, auch die Parallelklasse 4a ist mit einer Verbrecherjagd durch Las Vegas dabei. Eine andere, aber nicht weniger lustige Art von Humor bringen drei Kabarettistinnen des Landrat-Lucas-Gymnasiums mit.
Die größte Gruppe bringt die Grundschule Morsbroicher Straße auf die Bühne, Tänzerinnen und Tänzer aus den Klassen eins bis vier zeigen drei Tänze von berührend bis mitreißend zum Thema Toleranz und Vielfalt. Wer wusste schon, dass sich mit einer großen Schere aus dem Wort „Somewhere“ (Irgendwo), das Wort „here“ (hier) herausschneiden lässt?
Musikalisch überzeugte das Sinfonie-Orchester der Musikschule mit Peer Gynt, das Werner-Heisenberg-Gymnasium mit schwungvollem Jazz und der Chor der GGS Opladen mit äußerst mutigen kleinen Solistinnen, die sich sowohl alleine als auch in größerer Gruppe auf die große Bühne im Forum trauten.
Dem Ziel, die Vielfalt der Kultur an Schulen zu präsentieren, sind die Schülerinnen und Schüler an diesem Abend eindrucksvoll nahe gekommen. „Und ja, die Idee, dass ausgerechnet auf den Abend des Eröffnungsspiels der Fußball-EM zu legen, war meine“, gesteht Holgerson. Zu häufig würden Kultur und Sport einander vergessen, auch das wolle sie in Zukunft ändern. „Aber wir werden pünktlich fertig sein“, verspricht sie. Und hält ihr Versprechen.
Die meisten Veranstaltungen des Sprungbrett-Festivals sind kostenfrei und ohne Anmeldung zu besuchen. Für einige Veranstaltungen wird eine Anmeldung oder Ticketkauf vorausgesetzt. Das komplette Programm gibt es in Broschüren, die an vielen Stellen in der Stadt ausliegen oder im Internet unter https://www.regionale.bildungsnetzwerke.nrw.de/Regionale-Bildungsnetzwerke/RegBez-K/Stadt-Leverkusen/Aktuelles/