Kultur an Leverkusener SchulenWerner-Heisenberg-Gymnasium entführt in 1001 Nacht

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Schülerinnen und Schüler in orientalischen Kostümen

Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasium spielen auf der Bühne die Geschichten aus 1001 Nacht nach.

Da es so viele Interessenten wie noch nie für die Theater-AG gegeben hat, teilte sich die Gruppe zunächst, um zwei Handlungsstränge zu entwickeln.

Als der letzte Vorhang fällt, ist der Applaus groß in der erst dieses Jahr fertig gestellten Aula des Werner-Heisenberg-Gymnasiums. Eine "Welturaufführung“ hatten die Besucher laut Heribert Rösner, Lehrer, Schulpfarrer und Leiter der Theater-AG miterlebt. Denn die zweistündige Inszenierung aus 1001 Nacht wurde von der Theater-AG aus zwei Handlungsstränge aus Motiven der Märchen „Kalif Storch“ und „Der kleine Muck“von Wilhelm Hauff entwickelt. Und dann in einer Theateraufführung miteinander verflochten. „Ich kenne das so noch nicht“, sagt Rösner, der die Theater-AG seit ihrer Gründung im Jahr 2011 leitet.

Zwei gebündelte Geschichten aus 1001 Nacht

Bereits am Eingang der Aula erwartet den Besucher orientalisches Flair. Die 13-jährige Schülerin Ilayda Degenhart wirft als Wahrsagerin gerne einen Blick in die bereitstehende Glaskugel. Ebenfalls ist es möglich, sich von ihr die Tarotkarten legen und das Ergebnis deuten zu lassen. „Wenn ich beispielsweise die Tarotkarte der Königin der Münzen ziehe, sage ich den Gästen, dass sich ihr Kartenkauf gelohnt hat“, erklärt sie lächelnd.

Das dargebotene Stück startet furios: Die oberste Sahira, gespielt von Stella Schmidtke, wird von ihren Widersacherinnen niedergestochen, die anschließend einen Verwandlungszauber-Wettkampf ausrufen, der ermitteln sollte, wer ihre Nachfolgerin wird. Der von Beyonce Hofmann verkörperten Sahira Rayah Amisasu gelingt es, den Kalifen von Bagdad und seine Wesire in Störche zu verwandeln. Rayah nimmt sogleich den Platz des Kalifen ein und lässt die Störche gemeinsam mit einer Diebin einsperren.

Kleiner Muck mit Schweineohren

Unterdessen wachsen dem kleinen Muck, gespielt von Lea Gerlach, durch das Einwirken anderer Hexen Schweineohren. Er kann aber mit Hilfe eines Flaschengeistes fliehen. Im großen Finale entzaubert der zurückgekehrte kleine Muck schließlich erst sich selbst und dann auch den Kalifen und seine Wesire, um anschließend – als erster Mann – die rechtmäßige Nachfolge der ermordeten obersten Sahira anzutreten. „Das nennt man Emanzipation!“, heißt es dazu, was im Publikum für Gelächter sorgt.

Großer Dank an Initiator Heribert Rösner

Nach der Aufführung bedanken sich die 24 Schülerinnen und Schüler aus den Stufen fünf bis neun überschwänglich bei dem gelernten Schauspieler und Schauspielpädagogen Rösner, der sie bei dem Projekt so tatkräftig angeleitet und unterstützt hatte. Es sei sein Anspruch gewesen, jeder Schülerin und jedem Schüler eine Rolle entsprechend der jeweiligen Fähigkeiten auf den Leib zu schreiben, schildert Rösner den Entstehungsprozess. Allerdings sei es auch in der Arbeitsweise der Theater-AG angelegt, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler durch Improvisation, Ausprobieren, Verwerfen und Behalten, die eigene Rolle weiterentwickeln.

Auch das Bühnenbild weiß zu überzeugen: Die neue Deckenkonstruktion lässt es zu, dass verschiedene Tücher, die je nach Szene heruntergelassen werden, eine stets effektvolle und farbenprächtige Atmosphäre kreieren. Am Dienstag fand die Dernière statt, ein würdiger Abschluss dieses Schuljahres am Werner-Heisenberg-Gymnasium.

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