Wie soll Leverkusen in 15 Jahren aussehen? Was ist wichtig für die Zukunft der Stadt? Junge Menschen entwickelten Ideen in der Bayarena.
Leverkusen 2040Junge Menschen wünschen sich buntere, nachhaltige Stadt mit mehr Wohnraum

22 junge Leverkusenerinnen und Leverkusener kamen zur Zukunftswerkstatt in die Bayarena.
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Normalerweise werden hier die Siege des Bayer 04 Leverkusen geschaut. Mit einem First Class Ausblick auf das Spielfeld des Heimstadions von Leverkusen, können die Gäste es sich in der Premium-Lounge im Westen des Stadions richtig gut gehen lassen. Am vergangenen Freitag jedoch war genau diese Lounge Austragungsort einer Veranstaltung anderer Art: 22 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 22 Jahren trafen sich hier zur Jugendwerkstatt, um über die zukünftige Ausrichtung und Entwicklung der Stadt zu sprechen.
Die Stadtverwaltung hatte im Februar den Startschuss zu einem ungewöhnlichen Projekt gegeben. Bauamt, Umweltamt, die Wohnungsbaubehörde und viele andere Ämter leiteten einen Diskussionsprozess ein, indem es um die Zukunft Leverkusens geht. „Der Auftakt des Strategieprozesses wurde durch den Beschluss des Rates der Stadt Leverkusens am 05.06.2023 eingeleitet.“, wie es auf der städtischen Website Leverkusen 2040 + zu lesen ist.
Und Teil dieses in vier Phasen aufgeteilten Prozesses war auch die Jugendwerkstatt in der Bayarena. Es ging darum, die heute 14 bis 22 Jahre alten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Boot zu holen, also diejenigen, die 2040 die Geschicke des Leverkusens mitlenken werden. Unterstützt von Fachleuten der Stadtentwicklungsbüros Urbanista aus Hamburg und Must aus Köln, diskutierten 22 junge Menschen in der VIP-Lounge an drei großen Tischen über die zukünftige Ausrichtung der Stadt und nötige bauliche Maßnahmen.
In Kleingruppen ging es um Themen wie soziales Miteinander, ÖPNV, Wohnungsbau, Digitalisierung und Leverkusen als Arbeitsmarkt. Einzeln auf Karten sortiert, ging es auch um eine Bewertung der aktuellen Situation, in Kategorien von Super bis Schrecklich. Und die jungen Leuten hatten bereits klare Vorstellungen und zukunftsweisende Ideen und Argumente. Der ÖPNV sollte ausgebaut werden. Leverkusen als Arbeitsumgebung für Menschen von außerhalb natürlich, aber bitte mit deutlichen mehr Pendlern per ÖPNV.

In Kleingruppen ging es um unterschiedliche Aspekte der städtischen Zukunft.
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Der Ausbau von mehrgeschossigen Wohnhäusern sollte vorangetrieben werden. Wohnraum ist knapp, und natürlich darf die Umwelt nicht aus den Augen verloren werden. Aber gleichzeitig steht das Einfamilienhaus nach wie vor hoch im Kurs. Es wurden Ideen ins Spiel gebracht wie mehr öffentlich zugängliche Trinkwasserbrunnen, um sauberes Trinkwasser möglichst vielen zugänglich zu machen, besonders im Sommer.
Julia vom Naturgut Opladen, die Geografie studiert, sah die Chance ihr Studium einzubringen. „Es ist spannend, hinter die Kulissen zu gucken und mitwirken zu können“, erklärte die Studentin. „Die Gestaltung von nachhaltigen Städten ist mir wichtig.“ Viktoria aus dem Jugendstadtrat hat eine klare Vorstellung von dem, was sie möchte. „Ich möchte Leverkusen schöner, besonderer machen“, sagt sie. Die Stadt ist grau und trist geworden. Ich wünsche mir mehr Farbe im Stadtbild.“
In den drei Stunden von 15 bis 18 entwickelten die jungen Leverkusenerinnen und Leverkusener viele wichtige und gute Ideen, die am Ende in die Gesamtplanung für Leverkusen 2040 + einfließen werden. Als Dankeschön für ihre Mühen für ihr zukünftiges zu Hause bekamen die jungen Leute am Ende der Jugendwerkstatt noch eine Stadionführung angeboten.