Etwa 900 bis 1000 Patienten kommen jährlich mit einem Schlaganfall ins Klinikum Leverkusen.
GesundheitLeverkusener Ärzte geben Tipps zur Schlaganfallprävention
Schnelligkeit. Das ist wohl das wichtigste. Angehörige oder, wenn es noch möglich ist, der Betroffene selbst sollen bloß nicht zögern, den Notruf zu wählen, wenn sie eines der klassischen Symptome eines Schlaganfalls erkennen: Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen, herunter hängende Mundwinkel oder Arme.
Etwa 270.000 bis 300.000 Menschen erleiden bundesweit im Jahr einen Schlaganfall, teilen Prof. Dr. Helmar Lehmann, Leiter der Neurologie im Klinikum, und Dr. Thomas Baumann, Oberarzt Neurologie und für die Schlaganfallstation zuständig, mit. Zum Welt-Schlaganfall-Tag am Sonntag, 29. Oktober, geben die Leverkusener Ärzte Tipps, zur Prävention.
Im Leverkusener Klinikum, das eine eigene Schlaganfallstation, eine „Stroke Unit“, mit zehn Betten betreibt, kommen etwa 900 bis 100 Schlaganfallpatienten im Jahr an, erzählen die Ärzte. Ein Schlaganfall entsteht durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn, wenn Adern und Gefäße verstopft sind. Dadurch bekommt das Gehirn nicht genug Sauerstoff.
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Leverkusener Ärzte raten zu Bewegung nach Schlaganfall
Etwa 30 Prozent sterben daran, sagt Helmar Lehmann. Auch die Gefahr, eine schwere Behinderung zurückzubehalten, sei groß, wenn man nicht schnell genug mit der Therapie beginne, erklärt der Leiter der Neurologie weiter. „Save a minute, save a day“, sagt er. Das heißt, jede Minute in Behandlung können einen Tag mit Behinderung verhindern. „Viele Patienten warten erst mal ab. Denn ein Schlaganfall tut nicht weh“, sagt Baumann. Das sei aber falsch. Schnelles Handeln sei gefragt. Eine schnelle Therapie könne eine schwere Erkrankung verhindern.
Thomas Baumann benennt die größten Risikofaktoren für Schlaganfälle: hoher Blutdruck, Zuckererkrankungen, zu hoher Cholesterinspiegel, Alkohol, Rauch, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Er rät dazu, den Blutdruck sowie die Zucker- und Cholesterinwerte regelmäßig überprüfen zu lassen. Gerade bei Menschen, die älter sind, die seien besonders anfällig.
In Absprache mit dem Hausarzt könnte man daran arbeiten, zum Beispiel durch Bewegung oder eine Ernährungsumstellung. Aber Helmar Lehmann sagt auch: „Eine medikamentöse Behandlung ist dafür ein entscheidendes Bauteil.“ Die Ärzte warnen auch davor, „Vorboten“ zu ignorieren. Wenn klassische Schlaganfallsymptome kommen, aber auch wieder gehen. Dann würden körpereigene Lösungsmittel die Verstopfungen wieder lösen. Aber das sei ein Zeichen, wachsam zu sein.
Bewegung und eine ausgewogene Ernährung seien aber eine Basis, die jeder oder jede schaffen könnte, um einem Schlaganfall vorzubeugen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt zweieinhalb Stunden moderate Bewegung in der Woche, „etwas schneller als spazieren“, beschreibt Baumann die moderate Bewegung. Die Ärzte sind sich sicher, dass die Zahl der Schlaganfälle in Zukunft weiter zunehmen wird, das hänge mit dem demografischen Wandel zusammen.