Die Werbegemeinschaften in Wiesdorf und Opladen schließen sich der großen Kritik an dem geplanten Wegfall der verkaufsoffenen Sonntage 2025 an.
Kritik am Sonntags-Verkaufs-Aus„Tolle Stimmung in Opladen anstatt nach Holland zu fahren“
Auch die Werbegemeinschaft Wiesdorf (WBG) kann die Absage des Stadtrats, im kommenden Jahr keine verkaufsoffenen Sonntage zuzulassen, nicht nachvollziehen. „Unverständnis, Verärgerung, Enttäuschung und Empörung sind nur einige der Emotionen“, die der Entschluss bei der Werbegemeinschaft und den Händlern in Wiesdorf ausgelöst hätte, schreibt die WBG.
Den Erfolg, dass verkaufsoffene Sonntage, die immer mit größeren Events gepaart sind, tatsächlich mehr Menschen in die Innenstädte bringen, sehe man in Wiesdorf an der dort installierten Frequenzzählanlage, heißt es von der Werbegemeinschaft. Dass Mitarbeiter im Einzelhandel ungern an diesen Tagen arbeiten, sieht die WBG nicht. „Das Gegenteil ist der Fall.“ Es gebe schließlich mehr Geld oder einen höheren Freizeitausgleich.
Die Interessengemeinschaft verweist auf andere arbeitende Berufsgruppen: „Vier verkaufsoffene Sonntage stehen in keinem Verhältnis zu allen anderen Arbeitsgruppen, die rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit sein müssen. Die Einstellung, der Sonntag müsste ein Ruhetag für Mitarbeiter im Einzelhandel sein, ist diesen gegenüber unfair und total veraltet.“
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Leverkusen: Auch Ketten bieten Arbeitsplätze
Darüber hinaus kritisiert die Händlergemeinschaft die Annahme, dass hauptsächlich Ketten die Nutznießer der verkaufsoffenen Sonntage seien. „Vergisst man hierbei aber nicht, dass auch sie mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und auch sie den gleichen Kampf wie kleinen Händler führen. Sieht man sich die Insolvenzen in den vergangenen drei bis fünf Jahren mal an, kann man deutlich erkennen, wie viele namenhafte Retailer den Kampf bereits verloren haben.“
Die Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO) merkt an, dass sie mit den anderen Werbegemeinschaften in Leverkusen versuche, dem Trend, im Internet und in naheliegenden Städten wie Monheim oder Langenfeld beziehungsweise in den Niederlanden einzukaufen, entgegenzuwirken. Und zwar durch eigene Veranstaltungen, „um die Bürger von Leverkusen davon zu überzeugen, dass die Fußgängerzonen in den Stadtteilen durchaus attraktiv sind und sich ein Einkauf oder Verweilen dort lohnt“. Das könne aber nur erreicht werden, wenn die Fußgängerzone bei Veranstaltungen belebt wird und Bürger angezogen werden. „Nur so werden sich neue Händler finden lassen, die ein Geschäft eröffnen. Erst muss die Attraktivität geschaffen werden und dann folgt der Handel“, betont die AGO.
Der Opladener Herbstmarkt vom vergangenen Wochenende habe gezeigt, was für „eine tolle Stimmung herrschen kann, wenn die Fußgängerzone voll ist und Familien mit Mama und Papa einen Einkaufsbummel machen, anstatt nach Holland zu fahren“, betont die Händlergemeinschaft aus Opladen. Sie kündigt an, dass Regine Hall-Papachristopoulos einen Bürgerantrag stellen werde, damit im Rat nochmals über die Vorlagen gesprochen werde.