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Leverkusen bündelt TestverfahrenSo kommen Ausländer schneller an einen Integrationskurs

Lesezeit 3 Minuten
Kommunales Test und Meldestelle vl: Dorota Klapinski, Pädagogische Regionalkoordinatorin beim BAMF und BAMF-Mitarbeiterin Anita Winter

Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Sprachtests: Dorota Klapinski (v.l.), pädagogische Regionalkoordinatorin beim BAMF, und BAMF-Mitarbeiterin Anita Winter, die die Kurse später bucht. Immer mittwochs finden hier in der Hauptstraße 105, Raum 246, Einstufungstests statt.

Die Stadt führt seit einigen Wochen in Wiesdorf zentral Einstufungstests für Integrationskurse durch.

Wer in Leverkusen einen Integrationskurs machen will oder muss, bei dem sind bislang knapp vier Monate vergangen von der Aufforderung durch das Amt bis zu dem Tag, an dem die Person in einem Kursraum sitzt. Mittlerweile sind es aber nur noch knapp fünf Wochen. Das wurde möglich, in dem die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen zentralen Testort im städtischen Verwaltungsgebäude in der Hauptstraße 105 in Wiesdorf ins Leben gerufen hat. Dort werden die bisherigen Sprachkenntnisse der Ausländer geprüft und sie dann direkt in einen Integrationskurs gebucht. 

Sozialdezernent Alexander Lünenbach stellte das neue Testverfahren, das es seit Anfang Dezember gibt, am Freitag mit zuständigen BAMF-Mitarbeitenden und weiteren Beteiligten aus Stadtverwaltung und dem Kommunalen Integrationszentrum vor. Dass es diese Zusammenarbeit geben soll, haben die Stadtverwaltung und das BAMF bereits vor knapp einem Jahr beschlossen, erklärte Lünenbach die Hintergründe und zeigte sich zufrieden mit den ersten Ergebnissen des neuen Verfahrens. Finanziert wird die neue zentrale Test- und Meldestelle über das Förderprogramm Kommunales Integrationsmanagement NRW.

So funktioniert es

Wer von einer Behörde wie beispielsweise dem Jobcenter oder dem Ausländeramt zu einem Sprach- und Integrationskurs verpflichtet wurde, erhält einen Berechtigungsschein. Bislang musste sich die Person dann selbstständig einen Verein oder eine Initiative suchen, die solche Kurse anbieten. Seit dreieinhalb Monaten kann sie stattdessen zu der „Kommunalen Test- und Meldestelle“ gehen. Immer mittwochs ab 8.30 Uhr finden hier Tests statt, die überprüfen sollen, auf welchem Niveau sich die Sprachkenntnisse der Interessenten befinden.

Zunächst gibt es einen schriftlichen Teil, dann auch Einzelgespräche. Ein bis zwei Lehrkräfte führen die Tests bei bis zu zwölf Personen durch. Wenn die Ergebnisse ausgewertet sind, werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei einem Kurs im Stadtgebiet angemeldet. Acht Anbieter solcher Integrationskurse gibt es über die ganze Stadt verteilt.

Was ist der Vorteil?

„Die Wartezeiten sind viel kürzer“, betont Saskia Curella aus dem Fachbereich Bürger und Integration. Davor seien die Leute „auf sich alleine gestellt“ gewesen, jetzt „werden sie an die Hand genommen“. Die direkte Verbindung zum BAMF erleichtere darüber hinaus die Kommunikation. Weiteres Plus: Das Kommunale Integrationszentrum liegt direkt auf dem Flur nebenan. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind mittwochs im Haus. Sie können die Testteilnehmer unterstützen und auf weitere Hilfsangebote hinweisen, ob es um die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse geht oder um Wohnungssuche. 

Kommunales Test und Meldestelle vl: Sozialdezernent Alexander Lünenbach, BAMF-Referatsleiter Jens Buttler, BAMF-Mitarbeiterin Anita Winter, Dorota Klapinski, Pädagogische Regionalkoordinatorin beim BAMF, Saskia Curella von der Stadtverwaltung (vorne rechts), Susann Peters, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, Andreas Laukötter, stellvertretender Fachbereichsleiter Bürger und Integration

Die Kommunale Test und Meldestelle ist initiiert von der Stadt Leverkusen und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: (v.l.): Sozialdezernent Alexander Lünenbach, BAMF-Referatsleiter Jens Buttler, BAMF-Sachbearbeiterin Anita Winter, Dorota Klapinski, Pädagogische Regionalkoordinatorin beim BAMF, Saskia Curella von der Stadtverwaltung (vorne rechts), Susann Peters, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums (hinten), Andreas Laukötter, stellvertretender Fachbereichsleiter Bürger und Integration

Wen betrifft das?

Wer nach Deutschland neu zuwandert, ist verpflichtet, einen Integrationskurs des BAMF zu besuchen, wenn er oder sie nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügt, darauf weist die Stadtverwaltung Leverkusen hin. Man kann auch zum Integrationskurs verpflichtet werden, wenn man Bürgergeld oder Grundsicherung bezieht und es an Deutschkenntnissen fehlt.