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22 Konzerte in sechs StädtenBayer-Kultur stellt Programm des Start-Festivals 2025 vor

Lesezeit 4 Minuten
Das „Vision String Quartet“ spielt unter anderem Schostakowitsch.

Das „Vision String Quartet“ spielt unter anderem Schostakowitsch.

Die meisten Konzerte finden am Bayer-Standort Leverkusen statt.

Christoph Böhmke hätte es sich gar nicht besser ausdenken können. Als Giorgi Gigashvili, einer der aktuell drei von Bayer-Kultur über die Start-Academy geförderten Musiker, kürzlich den Musikpreis der deutschen Wirtschaft bekam und dafür vorspielte, blätterte mit Guido Sant’Anna ein weiterer Start-Akademist ihm die Noten um. Denn das ist einer der wichtigsten Aspekte, die sich Bayer-Kultur vom Start-Gedanken erhofft. Die Vernetzung ihrer Akademisten. Und eine große Rolle spielt dabei das „Start“-Festival, dessen musikalischer Leiter Christoph Böhmke ist und dessen Programm für 2025 jetzt im Erholungshaus vorgestellt wurde.

Denn das Erholungshaus ist sozusagen die Zentrale des Festivals, das Bayer-Kultur zum fünften Mal ausrichtet. 22 Konzerte hat das Team organisiert. Die meisten davon im Erholungshaus, zwei im Scala in Opladen. Weitere Konzerte sind in Monheim, Dormagen, Darmstadt, Weimar und Wuppertal geplant. Los geht es Ende April 2025.

„Mittlerweile kommen die Veranstalter auch auf uns zu“, sagt Thomas Helfrich, Leiter der Bayer-Kultur, über die Entwicklung des Festivals. Es habe sich etabliert, als „Plattform für Künstler, sich neu auszuprobieren“. Die Start-Akademisten spielen dabei eine entscheidende Rolle, sagt Christoph Böhmke. Und nicht nur die aktuellen drei Giorgi Gigashvili (Klavier), Guido Sant’Anna (Geige) und Joshua Williams (Tuba). Sondern auch ehemalige wie zum Beispiel Olivia Trummer (Gesang, Klavier), Alexander Krichel (Klavier) und Tobias Feldmann (Geige), die alle zum diesjährigen Programm gehören.

Iris Berben tritt mit den Bayer-Philharmonikern auf.

Iris Berben tritt mit den Bayer-Philharmonikern auf.

Zur Eröffnung am Samstag, 26. April 2025, 19 Uhr, hat das Team eine „Karibische Nacht“ im Erholungshaus organisiert. Er wolle nicht zu viel verraten, aber so habe man die Leverkusener Konzerthalle noch nie erlebt, kündigt Christoph Böhmke an. Es spielen die Band „Palito Aché“ und die Bayer Big Band.

Weitere Höhepunkte im Programm: Iris Berben und die Bayer-Philharmoniker (Sonntag, 4. Mai 2025, 19 Uhr, Erholungshaus). Das Orchester spielt tieftraurige jüdische Lieder. Dimitri Schostakowitsch hatte 1984 einen Gedichtband mit jüdischen Volkstexten entdeckt und diese vertont. In Leverkusen werden Anush Hovhannisyan (Sporan), Lioba Braun (Alt) und Thomas Ebenstein (Tenor) die vertonten Volksgedichte singen, Schauspielerin Iris Berben wird Briefe von Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman aus deren Briefsammlung „Gleichzeit. Briefe zwischen Israel und Europa“ vorlesen, die sich die beiden nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 geschrieben haben.

Das „Vision String Quartet“ ist am Freitag, 23. Mai, 19 Uhr, im Erholungshaus zu Gast. Sie spielen unter anderem das Streichquartett Nr.8 in c-Moll, opus 110, von Dimitri Schostakowitsch. Der Todestag des Komponisten jährt sich im kommenden Jahr zum 50. Mal. Immer wieder taucht er unter anderem deshalb im Programm des Start-Festivals auf. Am Sonntag, 15. Juni 2025, 19 Uhr, wartet mit Schauspieler Dominique Horwitz „eine poetische Reise in die Welt des Maurice Ravel“ im Erholungshaus, am Freitag 27. Juni 2025, 19 Uhr, Erholungshaus, verbindet das Residenzorchester von Bayer-Kultur „L'arte del Mondo“ 2025 den Schwanensee mit indischer Tempelmusik.

In der Opern-Fassung von Grigort Frid aus dem Jahr 1969 kommt „Das Tagebuch der Anne Frank“ auf die Bühne des Erholungshauses Leverkusen.

In der Opern-Fassung von Grigort Frid aus dem Jahr 1969 kommt „Das Tagebuch der Anne Frank“ auf die Bühne des Erholungshauses Leverkusen.

In der Monheimer Friedenskirche tritt am Freitag, 2. Mai 2025, 19 Uhr, der Countertenor Anthony Roth Costanzo auf. Was genau er bieten wird, steht noch nicht fest. Christoph Böhmke freut sich schon auf die Überraschung. In Darmstadt treten Alexander Krichel, Tobias Feldmann und weitere Musimer auf, in Dormagen der Estnische Philharmonische Kammerchor und Tonu Kaljuste, in Wuppertal Joshua Williams und das Synfonieorchester aus Falndern sowie Guido Sant'Anna und das Youth Orchestra of Bahia und in Weimar Giorgi Gigashvili mit Kato Kvaratskhelia sowie Robert Kreis mit Weimarer Liedern.

Für Kinder gibt es vier Mitmachkonzerte mit „Farbton“ für die Klassen drei und vier, zwei Werkstattkonzerte für Mittelstufenschüler und „Das Tagebuch der Anne Frank“, inszeniert von Grigori Frid, gespielt von Olivia Warburton als Anne Frank und dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Volker Kraft. Kitas und Schulen können für diese Angebote unter dem Schlagwort „Früh-Start“ kostenlose Karten bekommen, dafür müssen sie sich per E-Mail, christoph.boehmke@bayer.com, bei Christoph Böhmke melden.

Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, an der Abendkasse oder auf der Internetseite des Startfestivals. Dort ist auch das komplett Programm sowie weitergehende Informationen dazu zu finden.


Besondere Kunstaktion

Mehr als 8000 Kunstwerke hat die Bayer AG in mehr als 100 Jahren Unternehmensgeschichte angesammelt. Die Werke gingen früher in Fluren oder Büros, heute sind sie im Fundus gelagert. Bayer-Kultur möchte die Werke unter die Leute bringen. Dazu organisiert das Team bereits seit mehreren Jahren Versteigerungen, wie kürzlich noch in Leverkusen. Im Juni 2025, also während des Start-Festivals, will das Team zusätzlich das Erholungshaus mit Kunstwerken vollhängen. Besucherinnen und Besucher können sich dann ein Ticket kaufen – der Preis steht noch nicht fest, wird laut Thomas Helfrich wohl aber irgendwo zwischen 20 und 50 Euro liegen – und dann sich dafür im Erholungshaus ein Kunstwerk mitnehmen, ohne noch einmal dafür zu bezahlen. An dem 1. Januar soll es die Details zur Aktion auf der Seite von Bayer-Kultur geben.