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BeratungsarbeitBethe-Stiftung hilft Kinderschutzbund Leverkusen mit großem Betrag

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer und zwei Frauen stehen vor einem Regal mit Spielsachen und Kinderbüchern.

Carsten Hoppe, Lena Wansing und Petra Hardt (v.l.) vom Kinderschutzbund stehen mit Klaus Orth, Vorstand des Stiftungs-Kuratoriums, im Beratungszimmer der Hilfsorganisation.

Die Hilfsorganisation hat in der Stiftung eine langjährige Unterstützerin. Künftig erhält die Kooperation eine noch größere Bedeutung.

Mehr als 10.000 Euro haben Leverkusenerinnen und Leverkusener in der Weihnachtsspendenaktion des Kinderschutzbundes der Hilfsorganisation gespendet. Diesen Betrag hat die Bethe-Stiftung jetzt mit weiteren 10.000 Euro verdoppelt. „Wir haben diesen Betrag bei der Stiftung beantragt und sind sehr froh und dankbar, dass er bewilligt wurde“, erläuterte Helmut Ring, der Vorsitzende des Kinderschutzbundes, am Montag im Gespräch am Opladener Sitz der Organisation. Auch die stellvertretende Vorsitzende Petra Hardt und Geschäftsführer Carsten Hoppe freuten sich über die erneute Unterstützung der Stiftung.

Das Geld wird für die Finanzierung der offenen Beratungsarbeit verwendet und dort dringend benötigt. Denn der Kinderschutzbund und die von dem Unternehmerehepaar Erich und Roswitha Bethe gegründete Stiftung arbeiten zwar seit vielen Jahren zusammen und wollen das auch fortsetzen. „Der Kinderschutzbund Leverkusen ist eine ausgewiesen gute Beratungsstelle für Erziehungsberechtigte, Kinder und Jugendliche“, sagte Klaus Orth, Vorstand des Kuratoriums der Stiftung, beim Besuch im Kinderschutzbund.

Doch die Basisfinanzierung der offenen und für die Hilfesuchenden kostenlose Beratungsarbeit durch die Stadt, die in diesem Jahr mit 37.000 Euro noch gewährleistet ist, entfällt ab 2026 komplett. „Das ist auf null gesetzt worden. Dieses Jahr kommen wir noch klar“, so Ring. „Aber wir müssen weiter versuchen, Menschen und Organisationen zu finden, die uns unterstützen.“ Die Stiftung tue ihr Bestes, um die Arbeit des Kinderschutzbundes aufrecht zu erhalten und zu unterstützen, betonte Orth. Dass aber das Geld der öffentlichen Hand einfach nicht da sei, sei eine Schande, so der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung. Hardt pflichtete dem bei: „Ich finde es erschreckend, dass angesichts von mehr als 22 Prozent Kinderarmut in Leverkusen gerade bei den sozial Schwachen gespart wird.“

Leverkusen: Arbeit wird nicht weniger

Dabei wird die Arbeit in der offenen Beratung des Kinderschutzbundes sicher nicht weniger. Lena Wansing, eine der beiden Fachkräfte, die für diesen und weitere Aspekte der Arbeit am Sitz in Opladen zuständig sind, berichtete von 33 Beratungsgesprächen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen allein im März. Die Themen sind vielfältig. Es geht um Erziehungsschwierigkeiten wegen der Eltern, um Mobbingerfahrungen oder Schulschwierigkeiten bei Jugendlichen oder um die Frage, wie Kinder im Blick behalten werden können, wenn Papa und Mama sich trennen. „Wir versuchen, einen Termin für eine Beratung innerhalb von zwei Wochen nach dem ersten Kontakt möglich zu machen“, so Wansing. Auch Orth betonte die Bedeutung der Beratungsarbeit. „Das ist hier ja keine therapeutische Einrichtung, sondern eine Vermittlungsinstanz. Wenn's die nicht gebe, würden viele Kinder verschütt gehen, die Hilfe in Therapieeinrichtungen benötigen.“

Im Prinzip müsse man das Angebot ausbauen, sagte Geschäftsführer Hoppe. „Das planen wir auch. Es ist aber in der aktuellen Situation erheblich schwieriger geworden.“ Hoffnung macht dem Kinderschutzbund, der weiter zu Spenden aufruft, dass viele Spenderinnen und Spender anfragen, ob der Kinderschutzbund erneut an der Spendenverdopplungsaktion der Bethe-Stiftung teilnehme. Das zeigt die Verbundenheit mit der Organisation.