Siegmar Heß tritt bei der Bundestagswahl 2025 für die CDU im Wahlkreis 100 (Leverkusen/Köln IV) an.
WahlSiegmar Heß soll für CDU endlich Lauterbachs Wahlkreis in Köln und Leverkusen holen
Die wahlberechtigten CDU-Mitglieder des Wahlkreises 100 (Leverkusen/Köln IV) schicken Siegmar Heß in den Bundestagswahlkampf 2025. 47 von 76 Christdemokraten (61,8 Prozent) stimmten am Mittwochabend im Leverkusener Forum für den Kölner Juristen, der damit die Nachfolge von Serap Güler antritt. Sie hatte den Wahlkreis gewechselt und tritt nun für Porz, Kalk und Deutz an.
Heß setzte sich gleich im ersten Wahlgang gegen Benedict Reuß (Leverkusen, 25 Prozent) und Ünsal Cahit Basar (Köln, 13,2 Prozent) durch. Der Jurist soll das CDU-Trauma für den Leverkusener und Köln-Mülheimer Wahlkreis beenden und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schlagen, der seit 2005 den Wahlkreis bei jeder Bundestagswahl gewonnen hat.
Im Vorfeld hatte es keinen Favoriten für die Nominierung gegeben. Wie der Leverkusener Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz, der die Versammlung leitete, mitteilte, seien die Leverkusener an diesem Abend zwar leicht in der Überzahl gewesen, was allerdings nichts heißen müsse. Er sollte Recht behalten. Auffällig war, dass mit schließlich 82 Anwesenden nur wenige Christdemokraten den Weg ins Forum gefunden hatten.
Leverkusen: Verkehr, Sicherheit und Wirtschaft im Fokus
Siegmar Heß legte in seiner Bewerbungsrede den Fokus auf drei Themen: Wirtschaft, Verkehr und Sicherheit. Wobei die inhaltlichen Unterschiede zwischen den drei Kandidaten marginal waren. Heß – das war hier und da bei Gesprächen unter den Mitgliedern zu hören, während sie zu den Wahlkabinen gingen – vermochte die Inhalte aber besser zu vermitteln. Der Abteilungsleiter bei einem Kölner Versicherungsunternehmen war rhetorisch stark, aufgeräumt und konnte insbesondere bei der Fragerunde damit punkten, konkreter als seine beiden Kontrahenten zu antworten.
Für die Wirtschaft wünscht sich Heß einen „kompletten Neustart“. Der Staat müsse nur die Rahmenbedingungen setzen, damit sich die Wirtschaft entfalten und die Unternehmen gute Arbeitsplätze schaffen könnten. Und: „Wir müssen endlich wieder mehr Strom in Deutschland produzieren“, sagte er und schob hinterher: „Es darf dabei keine Denkverbote geben“, man müsse überlegen, ob man auch Kernenergie wieder sinnvoll einsetzen könne.
Dem Auto- und Lkw-Verkehr räumte der stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins Nippes/Mauenheim eine weiterhin hohe Bedeutung ein, auch wenn der ÖPNV verbessert werden müsse. Applaus holte er sich in Leverkusen dafür ab, dass er sich beim Autobahnausbau für einen Tunnel anstatt der Megastelze aussprach.
Heß will, dass die Bundesrepublik mehr in die Bundeswehr investiert, um die Außengrenzen zu schützen und um auch im Land für Ordnung zu sorgen. Denn „Freiheit und Sicherheit hängen zusammen“. Nur, wer sich sicher fühle, fühle sich auch frei. „Deshalb brauchen wir eine starke Polizei mit guter finanzieller Ausstattung.“
„Wenn Sie mich heute wählen, beginnt für mich morgen schon der Wahlkampf“, kündigte der 57-Jährige an, der nach eigenen Angaben schon in den 80ern für Helmut Kohl Wahlkampf gemacht habe.
Zur Person
Siegmar Heß ist 57 Jahre alt, katholisch und verheiratet. Er ist Jurist und arbeitet als Abteilungsleiter bei einer Kölner Versicherung. 1982 ist er in die CDU eingetreten, unter anderem war er im Kreisverband Bonn für die Christdemokraten tätig. Derzeit ist er stellvertretender Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Nippes/Mauenheim. (nip)