Leverkusen rühmt sich gerne als Sportstadt, doch an vielen Stellen fehlen Kapazitäten. 2025 wird sich einiges ändern - zum Guten und zum Schlechten.
JahresrückblickDas sind die Baustellen der Sportstadt Leverkusen
Leverkusen rühmt sich gerne als Sportstadt. Und auch wenn die Zeiten vorbei sind, in denen der TSV Bayer Leverkusen einen Großteil des deutschen Olympiateams gestellt hat – Erfolge gibt es immer noch . Sechs paralympische Medaillen brachten die Leverkusener Sportlerinnen und Sportler aus Paris zurück. Der Sport in der Stadt steht allerdings weiterhin vor großen Herausforderungen. Ein Rückblick und Ausblick.
Schwimmunterricht
Bis zu 90 Prozent Nichtschwimmer gibt es in Leverkusener Grundschulen, die Quote wird seit Jahren immer höher. Das Problem: An Schwimmkurse des zum städtischen Sportpark gehörenden Anbieters „Aquavital“ zu kommen, ist äußerst schwierig, die meisten Kurse sind Sekunden nach der Buchungsöffnung ausgebucht. Mehr Kurse kann Aquavital nicht anbieten, weil Personal und Schwimmbadzeiten fehlen. Auch DLRG und TSV Bayer Leverkusen haben für Seepferdchenkurse teilweise jahrelange Wartelisten. Das wird sich Mitte kommenden Jahres noch verschärfen, wenn das Hallenbad Bergisch Neukirchen zur Sanierung für voraussichtlich rund eineinhalb Jahre geschlossen wird.
Einen Lösungsansatz wurde in diesem Jahr in Steinbüchel getestet: Für drei Monate stand der Schwimmcontainer „Narwali“ auf dem Schulhof der Grundschule Heinrich-Lübke-Straße. Während die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe drei von hier aus normalerweise drei Schulstunden aufbringen müssen, um nach Bergisch Neukirchen zu fahren und dort 30 Minuten im Wasser zu verbringen, hatten hier alle Kinder die Möglichkeit, erste Schwimmfähigkeiten aufzubauen, mit ganz kurzen Wegen. Die offizielle Auswertung der Aktion steht noch aus, aber der Fachbereich Schulen zeigte sich bereits sehr zufrieden: „Normalerweise brauchen wir vier Jahre, um allen Kindern einer Schule Schwimmunterricht anzubieten, hier haben wir es in drei Monaten geschafft“, sagt Marcel Rekus. Zu Jahresbeginn zieht der Leih-Container weiter nach Bergisch Gladbach. Ein eigener Container für Leverkusen würden alle Beteiligten befürworten – in Anbetracht der Haushaltslage ist das aber unwahrscheinlich.
Sporthallen
Neben Schwimmzeiten sind auch die Sporthallen chronisch knapp in der Stadt. Mindestens zehn Sporthallenteile fehlen den Leverkusener Schulen – das besagt der entsprechende Entwicklungsplan, der 2019 aufgestellt wurde. Eine erste große Entlastung könnte die Fertigstellung der neuen Dreifachsporthalle in der neuen Bahnstadt bringen, die die Stadt jüngst für Sommer 2025 in Aussicht gestellt hat. Die Rohbauarbeiten seien mittlerweile abgeschlossen. Mehrheitlich soll sie für Schulsport des Landrat-Lucas-Gymnasiums genutzt werden, aber auch Vereine werden hier Hallenzeiten bekommen. Auch die Schlebuscher Gezelinschule soll im Rahmen des Neubaus, der 2025 starten soll, endlich eine eigene Sporthalle bekommen.
Sportveranstaltungen
Sehr gut etabliert haben sich die vielen Laufveranstaltungen in der Stadt. 5300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte in diesem Jahr der traditionell größte Lauf: der EVL-Halbmarathon. Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath machte sich mit einem Team aus der Stadtverwaltung auf die Zehn-Kilometer-Strecke und schwärmte von der tollen Stimmung. Im März verzeichnete auch der t Lauf „Rund um das Bayerkreuz“ einen Teilnehmerrekord: 3500 Anmeldungen waren zur 42. Auflage des Klassikers eingegangen. Kurz vor Jahresende trafen sich noch einmal rund 500 Lauffreunde zum „Ugly Christmas Sweater Run“.
Einen weiteren Erfolg konnte der Sportpark Mitte November verkünden: Der Kooperationsvertrag mit dem Möbelhaus Ostermann zum Sponsoring der Rundsporthalle wurde für weitere fünf Jahre. In der größten Veranstaltungshalle Leverkusens tragen nicht nur die Basketballer der Bayer Giants, die Damen-Bundesligamannschaft im Handball, die „Werkselfen“, und die „Bayer-Volleys“, ihre Heimspiele aus. 2024 fanden hier auch diverse Sportveranstaltungen statt: der internationale Leverkusen-Cup der Kunstturnerinnen, der Wintercup der Rhythmischen Sportgymnastik, die European Darts Open oder die „No Limit Fight Night“.
Erfolgreiche Leverkusener bei den Paralympischen Spielen
Insgesamt sechs Medaillen haben paralympische Sportler mit nach Leverkusen gebracht: Bronze gewannen Maurice Wetekam und Irmgard Bensusan; Silber Johannes Floors und Nele Moos; Gold ging an Markus Rehm und Taliso Engel.
Einen großen Erfolg feiert auch TSV-Athlet Hendrik Müller, der bei der U20-WM in Lima den Weltmeistertitel im Stabhochsprung gewann.