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Illbruck-BauDie Halle, in der Leverkusener Segel-Geschichte geschrieben wurde

Lesezeit 2 Minuten
Die frühere Illbruck-Halle in Pattscheid aus der Vogelperspektive

Die ehemalige Lagerhalle von Illbruck hat ein weiteres Mal den Besitzer gewechselt. Immerhin ist sie langfristig vermietet.

Der Immobilienentwickler Roman Travnik hat sich wieder von dem Pattscheider Bau getrennt.

Für Willi Illbruck war die Halle immer verbunden mit einem Triumph: Vor einem Vierteljahrhundert wurde in der Pattscheider Halle eine Hightech-Regattayacht gebaut, mit der eine aus Spitzenseglern zusammengestellte Crew die härteste Regatta der Welt gewann: das seinerzeit von Volvo gesponserte Ocean Race.

Die segelenthusiastische Familie hat sich längst zurückgezogen, das zugehörige Unternehmen für Akustikteile vornehmlich im Auto hat seitdem zweimal den Besitzer und einmal den Namen gewechselt. Carcoustics ging zunächst an den Finanzinvestor NIB Capital und gehört seit 2016 dem chinesischen Unternehmen Fuxin.

Um die Halle ging es anfangs nur am Rande

Inzwischen ist auch die Halle im Westen des Werksgeländes an der Burscheider Straße ein zweites Mal in andere Hände übergegangen: „Wir haben die Immobilie nun verkauft“, berichtete am Montagabend der Immobilienentwickler Roman Travnik. Damit ist das Kapitel Pattscheid für den Opladener geschlossen – es war nicht durchgängig erfreulich.

Travnik hatte die 4500 Quadratmeter große Halle auf dem rund 20.000 Quadratmeter Grundstück vor knapp drei Jahren übernommen. Fuxin wollte sich von Immobilie trennen, weil absehbar war, dass Carcoustics den Lagerplatz nicht mehr brauchte. Ende 2022 wurde sie ausgeräumt, der neue Eigentümer machte sich auf die Suche nach einem Mieter.

Peek & Cloppenburg war schnell wieder raus

Den fand Travnik zunächst in der Modekette Peek & Cloppenburg, aber dieses Kapitel dauerte weitaus kürzer als geplant. Nur rund ein Jahr – bis zum vergangenen Frühjahr – betrieb das Unternehmen in Pattscheid sein Außenlager für alle Filialen im Rheinland. Dann war plötzlich Schluss; der Zusammenhang mit dem zwischenzeitlichen Insolvenzverfahren des Unternehmens liegt auf der Hand.

Danach stand die Halle ein halbes Jahr leer; im September berichtete Travnik von der erneuten Vermietung. Mit einem Logistiker aus dem Frankfurter Raum sei ein Vertrag über zehn Jahre geschlossen worden. Eine Seltenheit, in der Regel werden Hallen nur für drei, allenfalls fünf Jahre vermietet, wissen Branchenkenner.

Langfristiger Mietvertrag machte Freude

Vor einem Vierteljahr war Travnik noch guter Dinge: „Wir freuen uns, auch in diesen von Krisen und Unsicherheiten geplagten Zeiten, einen derart soliden Mieter langfristig für unsere Liegenschaft gewonnen zu haben. Es wird vermutlich nicht die letzte gemeinsam bespielte Liegenschaft sein.“

Der Mieter betreibe derzeit 16 Standorte in Deutschland, Spanien sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gemeinsam mit der Travnik-Group sollten weitere Standorte dazukommen.

Daraus wird nun nichts mehr; Travnik ist raus. Ursprünglich hatte der Opladener die frühere Illbruck-Halle vor allem wegen des Grundstücks gekauft. Seine Idee, nahe der Grenze zu Burscheid ein Fachmarkt-Zentrum zu bauen, sei indes am Leverkusener Flächennutzungsplan gescheitert, so der Immobilienentwickler.