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Leverkusener Missbrauchsfälle„Die Mädchen hoffen, dass er für immer weggesperrt wird“

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Landgericht Köln_RUST

Das Landgericht Köln

Leverkusen – Der Leverkusener Roland W. (alle Namen geändert) muss sich seit rund einem Monat vor dem Landgericht in Köln wegen mehrfachen, schweren sexuellen Kindesmissbrauchs verantworten. Waren zu Beginn zwei Opfer Teil der Anklage gegen ihn, kamen im Laufe des Verfahrens weitere Mädchen aus dem Wohnumfeld in Steinbüchel auf, die betroffen sein könnten. Die Einbeziehung dieser Fälle in die Anklage hatte die Staatsanwaltschaft am Dienstag beantragt - der Angeklagte und sein Verteidiger stimmten am Freitag nun zu.

Diese Kooperation war bereits absehbar gewesen, nachdem der Angeklagte sich in allen Fällen geständig gezeigt hatte. In einem Zeitraum von 2016 bis 2019 soll er insgesamt sechs Mädchen belästigt haben. Die meisten von ihnen mussten Oralverkehr an Roland W. durchführen, mit zwei Opfern kam es auch zum Geschlechtsverkehr. Tatorte waren der Keller und das Auto des Angeklagten in Leverkusen, sowie ein Schrebergarten in Köln.

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„Sie hoffen, dass er für immer weggesperrt wird“

Nach Einbeziehung der weiteren Opfer in das Verfahren hörte das Gericht unter der Leitung von Christoph Kaufmann am Freitag nun weitere Zeugen. Darunter war die Familien-Betreuerin und die Mutter eines betroffenen Geschwister-Paares. Die Familienhelferin schilderte eindrücklich die schwierige Situation der beiden Mädchen. „Sie haben immer noch große Angst vor ihm“, so die Zeugin. „Sie haben mir gesagt, dass sie hoffen, dass er für immer weggesperrt wird.“ Die Familienhelferin empfinde beide Kinder als schwer traumatisiert durch die Vorgänge. „Und ich weiß nicht, was das in ein paar Jahren mit den Mädchen macht.“

Auch die Mutter der Mädchen zeigte sich erschüttert. Geahnt hatte sie von den Vorfällen all die Jahre lang nichts. Wäre der Missbrauchskomplex nicht durch die Anzeige der ursprünglich verhandelten zwei Opfer zu Tage getreten, hätten die Mädchen wohl nie etwas gesagt, vermutet die Familienhelferin. „Mir geht es sehr schlecht damit“, gab die Mutter an. „Hätte ich das alles vorher gewusst, hätte ich ihnen vielleicht helfen können.“

Urteil in der kommenden Woche erwartet

Doch wie auch die Eltern der anderen betroffenen Mädchen habe sie den Angeklagten stets als hilfsbereit und nett wahrgenommen. „Wir waren mit der ganzen Familie befreundet.“

Nachdem nun Angehörige der weiteren Opfer vernommen wurden, ist ein Ende der Beweisaufnahme am kommenden Verhandlungstag abzusehen. Ein Urteil wird noch vor Weihnachten erwartet.