Derya Deniz-Isik hat die „Dunkle Materie“ in Opladen Anfang August wiedereröffnet. Die Inhaberin steckt viel Herzblut in ihren Lakritzladen.
LakritzladenDie „Dunkle Materie“ in Opladen hat wieder geöffnet
Whitney Houston, Jimi Hendrix und Abba sind in Opladen alle unter einem Dach untergebracht. Frau Dahl hätte vor wenigen Jahren sicherlich noch nicht damit gerechnet, diesen Stars einmal so nahe zu sein – aber sie steht nur zwei Regale weiter. Zugegeben, es geht hier nicht um die Musiklegenden, sondern um Lakritz. Lakritz, das nach ihnen benannt ist. Inhaberin Derya Deniz-Isik hat auch Stammkundin Frau Dahl ein Lakritz gewidmet.
Aus ihrer Leidenschaft, den Süßigkeiten besondere Namen zu geben, hätten sich bereits komische Situationen entwickelt, erzählt Deniz-Isik. „Neulich kam Frau Dahls Enkel vorbei und sagte: ‚Ich habe gehört, Sie verkaufen hier meine Oma‘ – sie war aber leider schon ausverkauft“, lacht Deniz-Isik. In ihrem Laden „Dunkle Materie“, hat jedes Lakritz seine eigene Geschichte. Normale Namen seien „zu langweilig“.
Eine besondere Geschichte haben die salzigen Lakritz-Sterne. Sie tragen den Namen „Chris“. Als der Vater einer Stammkundin im vergangenen Jahr verstarb, wollte diese zum Trauercafé 50 Tüten, je 100 Gramm, bestellen. Derya Deniz-Isik war sich sicher, nicht genügend Lakritz für eine solche Bestellung zu haben. „Ich habe Gänsehaut bekommen, denn am Ende hat es bis auf das letzte Lakritz gepasst“, berichtet sie.
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Den Laden führt Deniz-Isik seit Anfang August, sie hatte ihn von ihrem Chef übernommen. Der hatte den Laden 2020 eröffnet, seitdem arbeitete die jetzige Inhaberin dort. Dabei hatte alles durch einen Zufall begonnen. „Ich dachte, der Laden sei ein Schallplattengeschäft, weil im Schaufenster Schallplatten standen. Als ich erfahren habe, dass es ein Lakritzladen werden soll, war ich geschockt. Ich mochte damals kein Lakritz“, erzählt sie. Das hat sich nun geändert: „Ich liebe Lakritz und möchte, dass die ganze Welt Lakritz isst.“
100 verschiedene Lakritzsorten aus Dänemark, Skandinavien, Italien, Deutschland und den Niederlanden bietet Derya Deniz-Isik ihren Kunden an. Und auch für Lakritzliebhaber mit Lebensmittelunverträglichkeiten gibt es in ihrem Laden eine Auswahl: Einige Sorten sind glutenfrei, vegan oder zuckerfrei.
Die „Dunkle Materie“ ist für Derya Deniz-Isik und ihre Kunden weit mehr als nur ein Süßigkeitengeschäft. „Ich bin hier nicht auf der Arbeit, ich bin hier zu Hause. Ich bin jeden Tag glücklich und dankbar, wenn ich morgens den Schlüssel ins Schloss schiebe“, sagt sie. Die Inhaberin nimmt sich Zeit für ihre Kunden, das ist ihr wichtig. „Überall sind die Leute so im Stress, aber hier nehmen wir uns Zeit füreinander.“
Tatsächlich wirkt es so, als wäre der kleine Laden am Rande der Karlstraße in Opladen von jeglicher Zeitvorstellung ausgenommen. Hier laufen im Hintergrund die Schallplatten mit Musik aus den 40er-Jahren. Hier bietet Deniz-Isik ihren Kunden begeistert Pamela Anderson oder Nemo an – nur zum Probieren. Und das Zusammenspiel von allem ist es wohl, das die Kunden begeistert. „Man darf hier alles probieren und wegen Derya hat man hier immer gute Laune – und mit guter Laune sind die Kalorien auch nicht so schlimm“, lacht ein Kunde, der gerade Nachschub holt – Jimi Hendrix ist ausgegangen.
Die „Dunkle Materie“ ist wohl weit mehr als ein Lakritz-Geschäft. Dass Derya Deniz-Isik viel Herzblut und Persönlichkeit in den Laden steckt, wird in jedem Detail deutlich, schließlich hat alles eine Bedeutung: Die Schallplatte, die das Schaufenster ziert, die Inhaberin, die sich für jeden Kunden persönlich Zeit nimmt, und Frau Dahl, Chris und Whitney.