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WiesdorfNeben der Rathaus-Galerie in Leverkusen könnte ein neues Hochhaus entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Hochhaus und ein Gebäuderiegel - so könnte an der Wöhlerstraße neu gebaut werden, schlägt der Siegerentwurf im Architektenwettbewerb vor.

Einen Gebäuderiegel längs der Wöhlerstraße und ein Hochhaus direkt an der Rathaus-Galerie sieht der favorisierte Planentwurf der städtebaulichen Studie vor.

Der Siegerentwurf eines Architekten-Wettbewerbs gibt die Richtung für eine Neugestaltung an der Wöhlerstraße in Leverkusen vor.

Dass die einst euphorisch als „City Leverkusen“ ausgerufene neue Stadtmitte in Wiesdorf an vielen Stellen krankt und dringender Nachbesserungen bedarf, beschäftigt die Stadt seit vielen Jahren. Während Planungen für das Postgelände nahe der Bahn, das Montanus-Quartier an der Peschstraße und das Kreativ-Quartier an der Niederfeldstraße der Umsetzung harren und die Neubelebung der City nicht vorankommt, gibt es nun ein weiteres Vorhaben für Wiesdorf unter dem Arbeitstitel „Neue Innenstadtkante“. Wie diese aussehen könnte, zeigt jetzt das Ergebnis eines Architekten-Wettbewerbes.

Konkret geht es um die Neugestaltung und Nutzung der Flächen an der Südseite der Wöhlerstraße, die zwischen Kinopolis, Rathaus und Luminaden zurzeit für Parkplätze und Anlieferungen genutzt werden. Aus der Sicht von Städteplanern eine Vergeudung viel zu wertvoller Flächen in zentralster Lage. Aus diesem eher schäbigen Hintereingang zur Stadtmitte soll vielmehr ein attraktives Portal werden, die zugeparkten Beton- und Asphaltflächen sollen in die Höhe bebaut und außerdem begrünt werden.

Drei namhafte Planungsbüros haben sich der Aufgabe gestellt, im Auftrag der Stadtverwaltung und der privaten Grundstückseigentümerinnen – Union Investment Real Estate GmbH und Hanseatische Investment-GmbH, vertreten durch CT Real Estate Partners – eine städtebauliche Studie zu erstellen, wie diese Innenstadtkante attraktiv neu gestaltet werden könne. Die teilnehmenden Büros sollten dabei Ideen aufzeigen, die eine nachhaltige und resiliente Nutzungsperspektive sicherstellen und zugleich einen geeigneten Übergang an die Wohnkolonie Anna II im Norden schaffen.

DasPlangebiet Wöhlerstraße mit Kinopolis (links) und Rathaus-Galerie (hnten)

Längs der Wöhlerstraße und bis an die Rathaus-Galerie soll neu gebaut werden, anstelle des weißen Gebäudes der Deutschen Bank soll ein 15-stöckiges Hochhaus errichtet werden.

Zweimal tagte das Bewertungsgremium und entschied sich schließlich mit einer großen Mehrheit für den Entwurf der weltweit agierenden „HPP Architekten mit +grün Landschaftsarchitektur“ aus Düsseldorf als Siegerentwurf. Am Wettbewerb nahmen außerdem die Büros „Wienstroer Architekten Stadtplaner mit studio grüngrau Landschaftsarchitektur“ und „Rotterdam Dakowski mit Planungsgemeinschaft LANT Graser“ mit ihren Entwürfen teil.

„Der Gewinnerentwurf schafft eine neue bauliche Innenstadtkante mit einer durchgehenden Bebauung. Parkplätze und Anlieferung werden integriert und die Eingangssituation zur Innenstadt als Passage interpretiert“, heißt es in einer abschließenden Bewertung. Unmittelbar am Nordausgang der Rathaus-Galerie soll am bisherigen Standort des dreistöckigen Gebäudes der Deutschen Bank ein Hochhaus entstehen, das in der Höhe in etwa dem „Ärzteturm“ in der City C entspricht. Stilistisch daran angepasst folgt eine in der Fassade gegliederte fünfstöckige Bebauung längs der Wöhlerstraße.

So sollen die bisherigen Parkplätze und Andienungsstraßen an der Wöhlerstraße neu bebaut werden. Unten weiß im Bild die Rathaus-Galerie samt Kinopolis (rechts) und das Kaufhaus Peek & Cloppenburg.

So sollen die bisherigen Parkplätze und Andienungsstraßen an der Wöhlerstraße neu bebaut werden. Unten weiß im Bild die Rathaus-Galerie samt Kinopolis (rechts) und das Kaufhaus Peek & Cloppenburg.

„Mit der Aufteilung in zwei Baukörper, der vertikalen Gliederung und der damit verbundenen Kleinteiligkeit der Fassade korrespondiert der Entwurf mit der gegenüberliegenden historischen Wohnsiedlung Kolonie II Anna“, so sehen das die Planer. Das mehrgeschossige Gebäude mit integriertem Hochhaus „fügt sich in den städtebaulichen Kontext ein und formuliert gleichzeitig eine prägnante Eigenständigkeit“. Die Anlieferungsbereiche zur Rathaus-Galerie und zum P&C-Gebäude sowie die Parkhaus-Zufahrt der Rathaus-Galerie verschwinden unter einem Deckel, auf dem ein öffentlich zugänglicher grüner Innenhof entstehen soll.

Das Ergebnis der städtebaulichen Studie soll nun im Sinne des Siegerentwurfs gemeinsam mit der Stadt und den privaten Eigentümern weiterentwickelt werden, zusätzliche Gutachten werden erforderlich sein. Zugleich wird dafür ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt. Bereits im Januar 2021 hatte der Stadtrat den neuen B-Plan und eine Veränderungssperre für dessen Geltungsbereich beschlossen, um hinderlichen Fehlentwicklungen begegnen zu können.


Ausstellung in Wiesdorf

Die Ergebnisse der städtebaulichen Studie „Südlich Wöhlerstraße“ werden in dem Zeitraum vom 7. August bis 8. September im Foyer der Hauptstraße 101 (Elberfelder Haus) in Wiesdorf ausgestellt. Sie können von allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern besichtigt werden.

Die stimmberechtigten Mitglieder des Bewertungsgremiums für die Studie waren: Die städtische Beigeordnete Andrea Deppe, Marius Strehle (CT Real Estate Partner GmbH & Co. KG), Gerd Wilhelmus (Union Investment Real Estate GmbH), die Ratsmitglieder Ina Biermann-Tannenberger (CDU), Christoph Kühl (Grüne), Uwe Bartels (FDP) und Markus Pott (Opladen plus), die Kölner Architektur-Professorin Karin Domrau und als Vorsitzender der Jurysitzung der Kölner Landschaftsarchitekt Frank Flor.