Bürgerhalle WiesdorfLeverkusener Einbrecher mit extremer Zerstörungswut – Wenig Beute
Leverkusen – Der Schock sitzt tief: In der Wiesdorfer Bürgerhalle ist am vergangenen Wochenende eingebrochen worden. Polizisten sollen gesagt haben, dass sie solche Zerstörungswut noch selten gesehen hätten. Der Schaden ist immens, die Beute gering. Vielleicht war das der Grund für den sinnlosen Furor der Einbrecher.
Die Bürgerhalle teilen sich die Rheinkadetten, der Bayer-Schachclub und weitere Vereine sowie die Wiesdorfer Schützen. Deren erster Vorsitzender Walter Endlein verwaltet die Halle. Eigentümerin ist Bayer. Bis vor ein paar Jahren hat man die Halle auch noch für große Hochzeiten vermietet, bis sich Nachbarn über die Musik beschwerten.
Leverkusen-Wiesdorf: Einbrecher schalteten Alarmanlage aus
Seltsam sei, sagt Endlein, dass die Eingangstüren nicht aufgebrochen worden seien. Wie auch immer die Einbrecher hineingekommen sind, sie scheinen zielstrebig und kundig am Elektroschaltschrank das Hauptstromkabel durchtrennt zu haben. „Da sind immerhin 380 Volt Starkstrom drauf“, sagt Endlein, „die haben gewusst, was sie taten.“ Denn nach diesem Schnitt ins Kabel war die Alarmanlage außer Betrieb gesetzt.
Sämtliche Schränke im Eingangsbereich wurden aufgebrochen. Daneben steht jetzt ein offener Tresor, der mit Dübeln im Versammlungsraum der Schützen befestigt war. Der Stahltresor ist mit roher Gewalt geknackt worden, die Tür ist aufgebogen, „wie eine Sardinenbüchse“, sagt Endlein. Die Beute ist kaum der Rede wert bei dem Aufwand, den die Einbrecher getrieben haben: Eine Erinnerungsmedaille zum 500. Schützenjubiläum fehlt und eine neue Silberkette für Schülerprinzen, den Materialwert schätzt Endlein auf 200 Euro. Der Sachschaden dagegen ist enorm.
In der oberen Etage befinden sich die Büros und der Schießstand. Die unteren Hälften der Türen zu den Büros der Schützen der Rheinkadetten sind herausgebrochen. Die Türen seien mit Feuerlöschern eingeschlagen worden, auf den Türblättern klebt noch der Graphitstaub, mit dem die Kriminaltechniker der Polizei Fingerabdrücke gesucht haben. Alle Büros sind durchwühlt worden, keinen Schrank, keinen Kühlschrank haben die Täter ausgelassen.
Immerhin: Die hölzerne vereinseigene Statue des Heiligen Sebastian haben die Einbrecher nicht zerstört, sie wurde beschädigt. Einer der Pfeile, die im Körper des Märtyrers stecken, ist abgebrochen. Aber er steht. Die Schützen bevorraten ausreichend Alkohol. Der wurde nicht angerührt, einen Kühlschrank voller Sektflaschen, der auf einem Schrank stand, haben die Täter heruntergerissen. Selbst die Verbandskästen seien geleert worden, sagt Endlein. Die Feuerlöscher wurden abgeblasen, der weiße Staub liegt noch in den Räumen.
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Der Einbruch geschah irgendwann am Wochenende zwischen Samstag, 10. September, und Montagfrüh, als man den Einbruch bemerkte und die Polizei alarmierte.
Die solide Stahltür zum Schießstand oben in der Halle ist glücklicherweise nicht aufgebrochen worden, sagt Endlein, die Einbrecher haben das nicht einmal versucht. Im unangetasteten Schießstand-Raum stehen die großen Waffentresore des Vereins mit Gewehren und Pistolen.