1005 Kita-Plätze fehlen in LeverkusenBetreuung soll besser an Bedarf angepasst werden
Leverkusen – Eigentlich wäre es ihnen lieber gewesen, die gesamte Tagesordnung in den nächsten Turnus zu verschieben. Bei dann hoffentlich entspannterer Infektionslage. Aber einen Punkt musste der Kinder- und Jugendhilfeausschuss beschließen: Die Zahl der verfügbaren Kindergartenplätze für das Jahr 2021/2022. Ansonsten könnten die Einrichtungen keine Zusagen rausgeben. „Und das würde uns in arge Zeitbedrängnis bringen“, sagt der Vorsitzende Stefan Hebbel. Die Planung wird einstimmig beschlossen, aber nicht ganz ohne Diskussion. Irina Prüm (Grüne) wollte wissen, warum immer noch 858 Plätze sogenannte „35-Stunden-Plätze geteilt“ existieren. Dabei müssen die Kinder über Mittag abgeholt werden – für berufstätige Eltern kaum machbar. „Es liegt vor allem am fehlenden Personal“, sagt Jugendamtsleiterin Angela Hillen. Es werde aber daran gearbeitet, diese unbeliebten Plätzen umzuwandeln. Betroffene Eltern werden aktuell nach ihrem tatsächlichen Bedarf gefragt.
Neue 25-Stunden-Plätze
Generell sollen die vorhandenen Plätze besser an den Bedarf angepasst werden. Erstmals werden daher auch 25-Stunden-Plätz angeboten, also nur für den Vormittag. Zunächst 50 Stück. „Das ist in etwa der Bedarf, den wir dem Kita-Planer entnehme konnten“, sagt Hillen. Viele Eltern haben ihre Kinder nach dem Mittagessen zuhause ohnehin nicht mehr in die Einrichtung gebracht, müssen die Stunden aber dennoch zahlen – im Gegensatz zu einem günstigeren 25-Stunden-Platz. Die Tendenz geht laut Hillen aber Richtung 45-Stunden-Betreuung – immer mehr Eltern wünschen sich den vollen Umfang. Auch das soll stärker berücksichtigt werden.
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Insgesamt fehlen nach der Berechnung der Jugendhilfeplanung stadtweit 1005 Betreuungsplätze, davon 903 für unter Dreijährige und 102 für über Dreijährige. Über den Planungsstand bei Kita-Neubauprojekten wurde nicht gesprochen – die Zusammenkunft sollte so knapp wie möglich gehalten werden.