Gehäufte SupermarkteinbrücheDiese Punkte sprechen für einen Serientäter in Leverkusen
Leverkusen – Bergisch Neukirchen, Steinbüchel, Küppersteg, Odenthal, Quettingen, Hitdorf und Manfort – das hört sich an wie eine erweiterte Stadtrundfahrt, aber es sind Tatorte. Innerhalb von nur 15 Tagen brach womöglich ein und derselbe Täter in diesen Stadtteilen nachts Supermärkte und Discounter auf. In zwei Nächten brachen er – oder sie – sogar zweimal hintereinander in verschiedenen Stadtteilen ein.
Wahrscheinlich muss man von einer Einbruchserie ausgehen, auch wenn die Polizei sich nicht festlegen möchte und lieber davon spricht, dass man die Zusammenhänge noch prüft.Tatsache ist: Die Machart der Aufbrüche wird nicht variiert. Die Eingangstüren, das sind Glas-Schiebetüren, werden aus den Führungen gehebelt. Das dürfte schnell gehen. Dabei geht Glas zu Bruch, das dürfte meist gut zu hören gewesen sein.
Mehrmals gibt es ähnliche Täterbeschreibungen: Ein schmächtiger Mann um 1,70 Meter wurde am 11. November in Bergisch Neukirchen am Aldi gesichtet, ein anderes Mal, am 15. November in Odenthal, ein schmaler Mann, der zu Fuß flüchtet. Der oder die Täter scheinen beim Einbruch helle Kleidung zu bevorzugen. Von einem Auto berichtete die Polizei bisher nichts.
Zeiten sind ähnlich
Vom vorerst letzten Einbruch in den Penny an der Gneisenaustraße in der Nacht zum vergangenen Donnerstag soll es ein Video geben. Auch da wird der Discounter- und Supermarkt-Knacker wieder als schlank beschrieben. Die Bilder aus der Kamera dürfen aber erst öffentlich gezeigt werden, nachdem ein Amtsrichter zugestimmt hat.Der Ganove ist anscheinend immer zu ähnlichen Zeiten aktiv. Die Stunden zwischen Geschäftsschluss und zwei Uhr nachts scheinen seine Arbeitszeit zu sein.
Große Coups sind diese Diebeszüge nicht gerade. Die bevorzugte Beute: Meist sacken der oder die Diebe schnell Zigaretten aus dem Kassenbereich ein, in Quettingen am 15. November gegen 22 Uhr ließ er – oder sie – noch ein paar Armbanduhren und Kopfhörer mitgehen. Damit gibt sich kein Meisterdieb ab, sondern vielleicht eher Alltags-Einbrecher, die auf eine nachgiebige Justiz hoffen und die eine Strafe oder womöglich Gefängnis für die sprichwörtlichen paar Euro riskieren. Der Schaden für die Supermärkte durch die aufgehebelten Türen dürfte dagegen meist erheblich größer sein als die Beute.
Die Beamten im Kommissariat haben jeweils Spuren gesichert, möchten sich aber nicht festlegen, ob ein Einzeltäter aktiv ist. Die Polizei bittet um Hinweise unter ☎ 0221/ 2290 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de.