Das Matchboxtheater zeigt „Momo“ als Jubiläums-Inszenierung in Hitdorf. Weitere Aufführungen sind am 6., 25. und 27. Oktober.
Hitdorfer MatchboxtheaterVon Influencern und E-Zigaretten: „Momo“ trifft die Gegenwart
Zehn Jahre „Die Laiens“: Das Jubiläum des Schauspielkurses unter der Leitung von Monika Noltensmeier wird mit einer Inszenierung von Michael Endes „Momo“ gefeiert, die sowohl zeitlos als auch modern wirkt. Noltensmeier wählte „Momo“ bewusst aus: „Weil das Thema des Zeitdiebstahls und der Unterdrückung aktueller denn je ist.“
Kreatives Theater in Leverkusen
Noltensmeiers Inszenierung in Hitdorf hebt sich durch ihre kreative Bühnenarbeit ab. Sie nutzt immer wieder den Freeze (das „Einfrieren“ einer Szene), um parallele Handlungen darzustellen. Die Inszenierung hat durch diesen visuellen Ansatz etwas Filmisches, das den Zuschauer auf eine bunte und temporeiche Reise mitnimmt.
Besonders auffällig ist die geschickte Anpassung des Stücks an die heutige Zeit. Gigi, einst ein Fremdenführer, ist jetzt eine Influencerin – ein perfektes Abbild unserer modernen Gesellschaft. Auch die grauen Herren, die Zeitfresser in Michael Endes erfolgreichem Roman, tragen in dieser Version keine Zigarren mehr, sondern rauchen E-Zigaretten und verteilen Sticker-Uhren im Publikum, wodurch die Bedrohung des Zeitraubs fühlbar wird.
Hitdorf: Musik, Road Movie und Marius Müller-Westernhagen
Die verschachtelten Szenen erzeugen eine Art Road-Movie-Atmosphäre, die „Momo“ in eine spannende Reise durch Zeit und Raum verwandelt. Die Hymne „Freiheit“ von Sänger Marius Müller-Westernhagen als musikalisches Ende verleiht dem Finale eine emotionale Tiefe und rückt den Kampf um Freiheit in den Vordergrund.
Das Ensemble des Matchboxtheaters besteht aus Schauspielenden zwischen 26 und 70 Jahren. Vier der Darstellenden sind seit der Gründung dabei. Leiterin Monika Noltensmeier betont: „Die individuellen Entwicklungen der Mitglieder in den letzten Jahren zu sehen ist das Schönste.“
Matchboxtheater in Leverkusen: Minimalistisches Bühnenbild mit großer Wirkung
Das minimalistische Bühnenbild des Matchboxtheaters konzentriert sich auf wenige symbolische Elemente. Viel wird von den zahlreichen Kostümen der zwölf Darstellenden getragen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden so in eine Welt gezogen, die die Komplexität der heutigen Zeit widerspiegelt, in der ständige Erreichbarkeit und Multitasking zum Alltag gehören.
Monika Noltensmeiers „Momo“ ist ein gelungenes Stück voller aktueller Bezüge, das die Zuschauer nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.
Weitere Aufführungen von „Momo“ finden am Sonntag, den 6. Oktober, um 18 Uhr, am Freitag, den 25. Oktober, um 20 Uhr und am Sonntag, den 27. Oktober, um zwölf Uhr mit anschließender Feier im Matchboxtheater, Hitdorfer Straße 169, 51371 Leverkusen-Hitdorf, statt. Tickets gibt es im Vorverkauf für zwölf und an der Abendkasse für 14 Euro.