Der Beschluss, die Hitdorfer Rheinuferstraße zur Fahrradstraße umzubauen, ist drei Jahre alt.
Drei Jahre warten auf FahrradstraßenLeverkusener Verwaltung: Das geht nicht mal so eben

Die Wiesen- und Rheinstraße in Hitdorf sollte vor drei Jahren eine Fahrradstraße werden.
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Radfahrer bekommen in Hitdorf Vorfahrt, schrieb der „Leverkusener Anzeiger“ vor mehr als drei Jahren. Gemeint war natürlich noch nicht, dass in ganz Hitdorf eine Fahrradzone eingerichtet werden sollte, sondern dass die Rhein- und Wiesenstraße zur Fahrradstraße umgebaut werden sollte. Autos sollten nicht ausgeschlossen werden, haben aber keine Vorrechte mehr gegenüber den Radlern. Mitglieder der Bezirksvertretung I wollten jetzt wissen, welche Gründe die Verwaltung für die erhebliche Verzögerung nennt, denn auch nach drei Jahren ist die Straße nicht umgewidmet.
Das liege daran, dass man die ersten Fahrradstraßen anscheinend unbedarft angegangen ist. Denn es gebe bestimmte Vorgaben, wie Fahrradstraßen auszusehen hätten, sagte Conchita Laurenz von der Verwaltung; vorgelegt habe den Leitfaden die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V., kurz „AGFS“. Die Bezirksregierung achtet auf solche Details. Demnach könne man nicht einfach ein Schild aufhängen mit der Ansage, dass jetzt hier eine Fahrradstraße sei. Die Straßen müssten regelrecht umgestaltet werden.
Leverkusen: Kein Geld für die Umgestaltung da
Fahrradstraße würden jetzt einheitlich in Leverkusen gestaltet, das koste auch Geld, das nicht einfach herumliege. Jetzt will man ein Ingenieurbüro mit der Sache betrauen, das dauere etwas länger, aber dann müssten die Straßen nur einmal umgestaltet werden und könnten dauerhaft so bleiben. Alleine aufgrund einer Beschilderung unterscheidet sich eine Fahrradstraße nicht ausreichend etwa von einer einfachen Straße in einer Tempo-30-Zone. Daher sollte eine Fahrradstraße immer selbsterklärend durch eine einheitliche Gestaltung für die Verkehrsteilnehmer erkennbar sein, steht im Leitfaden.
Die Grundfarbe wird rot sein: An Kreuzungen, an denen die Radfahrer auf der Fahrradstraße künftig Vorfahrt haben, soll die Fahrbahn flächig rot gefärbt werden. „Blutstreifen“ wird das manchmal sarkastisch genannt. Das soll ein klares Zeichen für Autofahrer sein, die Radler vorzulassen, so wie sich das auch jetzt schon auf manchen Radwegen geläufig ist. Auch die Fahrstreifen und Markierungen haben immer irgendwas mit Rot. Die Farbe Rot ist dem Radverkehr zugeordnet, analog zu einer Autobahn, die intuitiv an der Grundfarbe Blau erkennbar ist. Radschnellverbindungen bekommen zum Rot eine grüne Begleitlinie.
Einzig das Schild „Fahrradstraße“ und auf der Fahrbahn aufzubringende Piktogramme an den Enden der Fahrradstraßen sind blau, Beginn und Ende einer Fahrradstraße sollen nach Vorschrift optisch als Tor-Situation gestaltet werden. Komplizierter als man dachte, sind manchmal auch Umbauten. Schräge Parktaschen, die allerdings in Leverkusen selten sind, sollen in Fahrradstraßen gar nicht erlaubt sein. Zu den parkenden Autos am Straßenrand soll ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.
Es gibt also einiges zu beachten für die Straßenverkehrsbehörde, aber im Prinzip sind die Regeln seit Januar 2023 veröffentlicht. In der Bezirksvertretung I wollte man wissen, wann es am Hitdorfer Rheinufer so weit sein könnte. „Ich hoffe, nächstes Jahr“, war die Antwort.