Das Team des Wiesdorfer Quartierstreffs zieht 2024 in die alte Feuerwache.
Quartierstreff WiesdorfLeverkusener sammeln Wünsche und Begegnungen auf dem Weihnachtsmarkt
Es nieselt. Es ist lausig kalt. Das Tageslicht ist als solches nicht erkennbar. Und viel los ist nicht auf dem Weihnachtsmarkt in Wiesdorf an diesem Donnerstag um die Mittagszeit. Das alles jedoch kann Svenja Stettes und Stefanie Fabel in ihrem Stand gleich gegenüber dem Flammkuchen-Bäcker nicht davon abhalten, bestens gelaunt zu sein. Wie auch? Die beiden stehen ja aus einem guten Grund hier im sogenannten „Sozialhäuschen“ des Marktes: Sie machen Werbung für des neuen Wiesdorfer Quartierstreff – ein wichtiges Projekt für die Menschen hier im Stadtteil, über das seit Jahren geredet wird und das im Frühjahr des kommenden Jahres endlich abgeschlossen werden soll. Erfolgreich.
Denn dann wird der Quartierstreff hoffentlich endgültig in das Gebäude der alten Feuerwache an der Dönhoffstraße umgezogen sein und viel Platz für Begegnungen von Menschen aus dem Veedel und der ganzen Stadt bieten – im Obergeschoss ein Beratungsbereich mit Hilfsangeboten für Familien, Kinder, Jugendliche, ältere Menschen. Unten ein Aktionsbereich, der dauerhaft genutzt und gewissermaßen bespielt werden soll. Und wie er genutzt und womit er bespielt werden soll, das versuchen Svenja Stettes und Stefanie Fabel hier und heute eben zu ergründen.
Angebots- und Aktionsbereich
Sie haben Gläser vor sich stehen, die mit Vorschlägen beschriftet sind und in die die vorübergehenden Menschen – sofern sie sich für Wiesdorf und den Quartierstreff interessieren – Kugeln legen können: Wollen Sie in Zukunft in Sachen Kultur Konzerte sehen, Theaterstücke im Treff besuchen, Ausstellungen bewundern oder Vorträgen lauschen? Wenn es um Sport geht: Ist ihnen Tanzen, Bewegen, Spielerisches lieber? Und überhaupt Begegnungen mit anderen: Soll es um Austausch in Gruppen, um interkulturelle Treffen, um Kochabende gehen – oder ist auch gleich ein gemütliches Café denkbar?
Besonders viele Kugeln liegen in den Gläsern, auf denen „Café“, „Tanzen“, „Musik“ und „Theater“ steht. Erste Anhaltspunkte also. Svenja Stettes, die mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen derzeit auf wenigen Quadratmetern in einem kleinen Raum an der Breidenbachstraße 5-7 sitzt und dem Umzug in die alte Feuerwache entgegenfiebert, sagt: „Wir werden nach dem heutigen Tag natürlich auch weiter Vorschläge und Wünsche sammeln.“ Schließlich solle sich der Quartierstreff als wichtiger und integraler Bestandteil des Veedels etablieren.
Als Vorbild schwebt ihr und Stefanie Fabel die Villa Zündfunke in Hitdorf vor, in der eine solche Begegnungsstätte schon eingerichtet wurde – auch wenn beide Standorte nicht unbedingt miteinander vergleichbar seien. Hitdorf sei enger beisammen, familiärer, mehr gewachsen. In Wiesdorf hingegen sei die Einkaufsmeile Leverkusens, viele Menschen kämen hier vorübergehend her. „Was aber nicht schlecht sein muss“, wie Svenja Stettes sagt. „Wir stehe ja allen offen.“
Und das hoffentlich und eher vorsichtig geschätzt ab Mai 2024. „Das wird man sehen. Wir geben uns jedenfalls Mühe und hören immer wieder, wie viele Menschen aus Wiesdorf sich auf diesen Quartierstreff freuen.“ Bis dahin sammeln sie und Stefanie Fabel noch ein paar Interessenskugeln in Gläsern, trinken vielleicht am Abend schonmal einen Glühwein der Vorfreude auf dieses Projekt – und hoffen auf viele weitere Begegnungen an der Breidenbachstraße oder auf dem Weihnachtsmarkt.