Die Karnevalisten erhalten Unterstützung aus nicht ausgegebenen städtischen Haushaltsmitteln für 2022.
Bezirke beschließen Finanzspritze43.000 Euro für die Leverkusener Karnevalszüge
War es vor wenigen Wochen noch unklar, ob die traditionellen Karnevalszüge in Leverkusen 2023 auch alle ziehen werden, so gilt dies inzwischen als halbwegs sicher. Allein: Die finanzielle Not drückt die Stimmung der Karnevalisten. Nach zwei Jahren der Pandemie sind sie auf Hilfe und Spenden angewiesen. Hilfe vonseiten der Stadt Leverkusen soll nun kommen.
Dies haben die drei Bezirksvertretungen für Wiesdorf, Opladen und Schlebusch sowie die jeweils angeschlossenen Stadtteile nun beschlossen. Aus Restmitteln aus dem Haushaltsjahr 2022 sollen die Umzüge mit insgesamt 43.000 Euro bezuschusst werden. Die Entscheidung dazu fiel in allen drei Stadtteilgremien einstimmig.
Verteilt werden sollen die Mittel wie folgt: Der Karnevalszug in Wiesdorf erhält ebenso wie der Zug in Opladen, der in Schlebusch und der Hitdorfer Zug 10.000 Euro. Der deutlich kleinere Umzug in Lützenkirchen wird mit 3000 Euro bedacht. Deutlich wird dabei erklärt: „Es handelt sich um eine einmalige Unterstützung seitens der Stadt Leverkusen zur Überwindung der aktuellen finanziellen Notlage und Krisen.“ Das Geld soll noch in diesem Jahr zur Vorbereitung ausgezahlt werden.
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Es muss die Ausnahme bleiben
Auch die Bezirksvertreter betonten in ihren jeweiligen Sitzungen noch einmal den Ausnahmecharakter dieses Zuschusses. „Wir wollen keine falschen Erwartungen wecken: Dies ist keine Vollkaskoversicherung für jeckes Brauchtum“, unterstrich Max Haacke (SPD) im Bezirk I. „Es handelt sich für alle Züge um eine einmalige Unterstützung“, betonte Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Pröpper im Bezirk II. Und Markus Pott (Opladen plus) erinnerte dort daran, dass in der gegenwärtigen Notlage beispielsweise auch die Tafel und der Hilfsverein Kältegang dringend Unterstützung bräuchten.
In der Bezirksvertretung III machte Michael Prangenberg (CDU), nach eigenen Angaben selbst Karnevalist, deutlich: „Das Wort ‚einmalig‘ ist hier zentral“. Wichtig war den für den Leverkusener Osten zuständigen Politikern, dass auch der kleine Lützenkirchener Zug nachträglich mit in die Vorlage aufgenommen wurde.
Für die Zukunft weist auch Bezirksbürgermeister Frank Schönberger darauf hin, „dass es Züge gibt, die an das FLK angeschlossen sind und darüber finanziert werden können. Die beiden Züge in unserem Bezirk sind es nicht.“ Namentlich: Lützenkirchen und Schlebusch, die in Eigeninitiative von den örtlichen Karnevalsgesellschaften finanziert und organisiert werden.
Teilnehmer gesucht: Der Schlebuscher Schull- un Veedelszoch darf am Karnevalssamstag, 18. Februar, endlich wieder gehen – dafür werden noch Teilnehmer gesucht. In zwei Jahren Pandemiepause seien wohl einige Organisationsstrukturen verloren gegangen, vermutet die Vereinsvorsitzenden von Grün-Weiß Schlebusch, Lilo Schmitz: „Wer mitgehen möchte und nicht weiß, was er dafür tun muss, kann sich gern an unsere KG Grün-Weiß wenden. Wir kommen auch in die Schulen und Kindergärten, um den Ablauf zu erläutern und Hilfestellung zu geben.“ Sie weist auch darauf hin, dass der Förderverein für Brauchtum und Karneval in Lev.-Schlebusch e.V., Prämien ausschreibt, die für Kostüme und Wurfmaterial verwendet können. Anmeldeschluss für Teilnehmer ist der 15. Dezember, Informationen und Anmeldung unter Zugleitung-KG-GWS@gmx.de und unter 01578 7610933.
Wagenengel werden ebenfalls noch gesucht. Sie begleiten den Zug und passen auf, dass niemand unter die Räder kommt. Freiwillige müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Anmeldung bei Zugleiter Andreas Beljan unter 01578 7610933 oder per Mail an wagenengel-leverkusen@gmx.de
Einen Teilnehmer für den 34. Schlebuscher Zoch gibt es schon: Erstmals wird der Leverkusener Prinz, Marijo I, offiziell mit durchs Dorf ziehen.