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FerienprogrammLeverkusener Kinder bauen Motoren im Sensenhammer

Lesezeit 3 Minuten
Motoren bauen im Freudenthaler Sensenhammer. Drähte glätten gehörte auch dazu.

Motoren bauen im Freudenthaler Sensenhammer. Drähte glätten gehörte auch dazu.

Mit einfachen Materialien bauten elf Kinder im Sensenhammer Minimotoren.

Neun Jungen und zwei Mädchen, die in ihren letzten Ferientagen noch etwas Spannendes erleben wollten, erwartete im Freudenthaler Sensenhammer eine elektromechanische Spielerei: „Wir bauen einen Motor wie vor 200 Jahren“, erklärte Elektrotechniker Michael Löhe. „Natürlich wird der keine Fahrräder antreiben, aber das Prinzip kann man gut erkennen.“

Die Aktion war der letzte Teil des Ferienprogramms, das sich Museumsleiter Jürgen Bandsom ausgedacht hatte. Als kleinen Einstieg in den Tag führte Museumspädagogin Anne-Katrin Harscher die Truppe erst einmal durch den Sensenhammer.

Kinder erleben das Museum

Die Kinder erfuhren, wie die großen und kleinen Sensen gefertigt wurden, schauten sich die fertigen Produkte an und besichtigten die Werkstatt mit den elektrischen Hammer-Anlagen. Hier hatten sie Gelegenheit, eine Schmiedezange mit einem Metallstück in die Hand zu nehmen und stellten fest, dass beides zusammen ganz schön schwer war.

Die Maschinen damals wurden durch Wasserkraft angetrieben, die mit der Hilfe von Bändern weitergeleitet wurde, um die Maschinen anzutreiben. In einer kurzen Einführung erfuhren die Kinder, dass es diese Motoren schon sehr lange gibt. Entwickelt wurden sie zwischen 1800 und 1854. So genau weiß man das heute nicht mehr.

Die Kinder fanden als Bastelmaterial das vor, was den Menschen vor 200 Jahren auch zur Verfügung stand. Holz, Kupferdraht, Metallstifte und noch einiges mehr. Auf den Vierertischen, an denen sie saßen, fanden sie eine Anleitung mit den ersten Schritten zum Motorbau. Nun galt es, eine kleine Spule zu wickeln, Abstände auf dem Holz auszumessen, Linien mit Bleistift zu ziehen, die Reißzwecken in der richtigen Position ins Holz zu drücken und Drähte in die richtigen Windungen zu biegen.

Mit vereinten Kräften entstehen Minimotoren

Michael Löhe, Elektroniker Siegfried Michalski, Techniker Michael Schmidt und Anne-Katrin Harscher unterstützen die Kinder dabei. Das eine oder andere lief nicht ganz nach Plan. Hier brach ein Kupferdraht, die Spulenteile ließen sich nicht mit den Fingern zusammenstecken. Ein Schraubstock musste her. Während die einen noch mit dem Wickeln der Spule beschäftigt waren und mit dem Aufzeichnen der Markierungen auf dem Holz kämpften, hämmerten die anderen bereits ihre Reißzwecken in das Holz, die später als Lötstellen für den Draht dienen sollten.

In einer der Werkstätten zeigte Löhe den Kindern den Umgang mit dem Lötkolben und ließ sie dann machen, allerdings unter engmaschiger Kontrolle und Assistenz. Je näher die Kinder dem Ende ihrer Bastelei kamen, desto spannender wurde es. Das Highlight am Ende war schließlich eine sich drehende Spule, angetrieben durch eine Blockbatterie.

Die Eltern hatten durch das Internet vom Ferienangebot erfahren. Ceyda, eines der beiden Mädchen, kam mit einem Freund zum Motorenbauen. „Mein Freund hat mir gesagt, dass das stattfindet. Er wollte mich mitnehmen, weil das Spaß macht. Mir gefällt das hier so supergut.“ In Gesprächen mit einzelnen Beteiligten wurde aber auch klar: Noch hängt das alte Vorurteil in den Köpfen vieler Menschen fest, dass Technik nur etwas für Jungs sei.

Neues Projekt für den Sommer ist in Planung

Mädchen könnten das nicht? „So ein Blödsinn“, sagte Projektleiter Michael Löhe. „Die Mädchen haben das ebenso super gemacht, wie die Jungs.“ Ihre Motoren durften die Kinder am Ende mit nach Hause nehmen.

Auch für den Sommer ist bereits etwas in Planung. Bandsom hat schon eine Idee. Die Fotografie soll im Mittelpunkt des nächstens Workshops stehen, der sich an Kinder und Erwachsene richten soll. Die Details werden aktuell noch ausgearbeitet.