Die Räume der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde wurden zur Bauwerkstatt.
Rathaus, Stadion, KircheLeverkusener Kinder bauen Stadt aus 100.000 Lego-Steinen

Der Fantasie der Kinder war keine Grenzen gesetzt.
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Ein Riesenstapel bunter Plastiksteine, konzentrierte Gesichter und überall eifrige Hände, die kleine Häuser, Straßen und Türme errichten: Am vergangenen Wochenende haben rund 40 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren die evangelisch-freikirchliche Gemeinde in eine riesige Bauwerkstatt verwandelt. Innerhalb von drei Tagen entstand hier eine komplette Stadt – aus 100.000 Lego-Steinen.
Die Idee für die Lego-Tage kam von Anja Pallasch. „Ich habe vor 14 Jahren selbst bei so einem Projekt mitgemacht und wollte das hier in Leverkusen auch umsetzen“, erklärte sie. Enrico Klee brachte ebenfalls Erfahrung mit. „Ich habe das in meiner früheren Gemeinde in Löhne bereits dreimal gemacht, aber hier in Leverkusen noch nicht“, sagte er. Gemeinsam setzten sie das Vorhaben um.

Natürlich gehört auch ein Fußballstadion in die Legostadt.
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Die Planung lief über das Forum Wiedenest, eine christliche Organisation, die Projekte dieser Art ermöglicht. Von dort wurden die 100.000 Steine ausgeliehen, darunter Sets für große Gebäude wie ein Rathaus, ein Stadion oder eine Kirche. Neben fertigen Bauplänen war auch Kreativität gefragt: In Gruppen von vier bis fünf Kindern konnten die Teilnehmenden eigene Traumhäuser entwerfen – vom Einhornhaus bis zum modernen Wolkenkratzer.

Insgesamt haben sich 40 Kinder zwischen acht und zwälf Jahren am Projekt beteiligt.
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„Wir haben mit den großen Bauwerken angefangen, damit die Stadt ein Grundgerüst bekommt“, berichtete Pallasch. Erst danach seien Straßen und kleinere Häuser hinzugekommen. Einen Wettbewerb gab es bewusst nicht. „Es geht nicht darum, wer das schönste Gebäude baut, sondern dass wir gemeinsam etwas Großes erschaffen.“
Leverkusen: Herausforderungen bei der Organisation
Die Vorbereitungen seien nicht immer einfach gewesen, gestand Klee. Besonders die Werbung habe sich als Herausforderung erwiesen, da der Vorlauf nicht sehr lang war. Trotzdem seien die knapp 40 Plätze schnell belegt gewesen. „Wir haben auch Kinder dabei, die nicht aus der Gemeinde kommen – das ist uns wichtig.“

Die 100.000 Steine lieh man sich vom Forum Wiedenest.
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Auch logistisch musste improvisiert werden: „Wir hatten nicht genug Tische, also haben wir welche ausgeliehen“, so Pallasch. Doch die Mühe habe sich gelohnt. Für die Kinder sei es ein unvergessliches Erlebnis, das in einem Fotobuch festgehalten werde.
Der Abschluss folgte am Sonntag: Die fertige Stadt wurde enthüllt – bis dahin war sie verhängt gewesen, um den Wow-Effekt zu steigern. Als besonderes Highlight eröffnete Oberbürgermeister Uwe Richrath die Lego-Stadt offiziell. Die Kinder hatten zuvor sogar einen eigenen Stadtchef gewählt, der symbolisch die „Regierung“ übernahm.