Das Konzert des Leverkusener Kinder- und Jugendchores drehte sich um die Frage: Was passiert eigentlich, wenn Weihnachten mal ausfällt?
Kinder- und JugendchorWeihnachten fällt beim Konzert in Leverkusen dann doch nicht aus
Die Katastrophe ist da: Weihnachten fällt aus. Weihnachtsfrau Ambrosia Schneeweiß – als gute Freundin des umtriebigen Nikolaus zuständig für den Flockenflug, die Weihnachtsgeschenkeverteilung und eine umfassende Kinderbespaßung rund um den Globus – hat schlichtweg keinen Bock mehr. Zu viel Geldmacherei, zu viel Turbokapitalismus, zu viel Stress stehen zu wenig Friede, Freude, Liebe und Eierkuchen im Kreise der Familie im Weg. Also bleibt sie liegen. Die Info-, Wetter-, Geschenke-, Verpackungs- und Schlittenengel schließen sich dem Streik an. Und gut ist. Beziehungsweise: Fertig ist das Setting des Konzertes des Leverkusener Kinder- und Jugendchores in der Wiesdorfer Christuskirche.
Erst Krise, dann Happy End
Dass die Geschichte am Ende doch noch gut ausgeht, ist natürlich klar. Schließlich ist doch Weihnachtszeit. Da sind Happy Ends Gesetz. Vor allem dann, wenn sich gut 90 Sängerinnen und Sänger zwischen drei und 26 Jahren abwechselnd auf der Bühne tummeln und, angeleitet von Nicole Jers, diese kuriose Geschichte des „Weihnachten fällt (nicht) aus“ musikalisch und szenisch derart hingebungsvoll erzählen. Alle aktuellen Gruppen dieses so traditionsreichen, in vielen Familien schon über mehrere Generationen hinweg stimmkräftig unterstützten Chores sind dabei.
Die Jüngsten, die Chorspatzen und die Flohkiste, beginnen und machen klar: „Der Nikolaus hat viel zu tun.“ Derart viel, dass es eng werden könnte mit dem Aufruf „Singen wir im Schein der Kerze“. Der A- und der B-Chor wissen dann, was im Busch ist und der Welt droht: „Aufsteh’n, Frau Schneeweiß!“ rufen sie gemeinsam. Und merken, die Engelsflügel auf dem Rücken und Heiligenscheine über den Köpfen: „Alle Jahre dieser Stress! Wir schleppen und wir schleppen wie die allerletzten Deppen!“
Und tagen und beschließen im Chor-Rund: Mit feiern ist es nix! Frau Ambrosia Schneeweiß (Victoria Wilms und Lea Gerlach) legt sich wieder hin und atmet auf. Aber zunächst der Junge Chor und am Ende alle gemeinsam ziehen den Karren dann doch noch aus dem Dreck der Unlust und lassen alles in einem wunderbaren, zusammen mit 200 Zuschauenden in der Kirche gesungenen „Lasst uns froh und munter sein“ ausklingen.
Unterstützt werden sie dabei neben Nicole Jers von Martin (Klavier) und Mirjam te Laak (Chorleitung) sowie von Constanze Moschner (Klarinette), belohnt vom lauten und langen Applaus aller, die dabei gewesen sind und mitgefiebert und mitgesungen haben.