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Schlebuscher sattelt wegen Corona umAus Hochzeitsillustrator wird Kinderbuchzeichner

Lesezeit 3 Minuten

Die Idee zum Elefant Moki, der fliegen wollte, geistert schon lange durch den Kopf von Anatol Schulz.

  1. Normalerweise arbeitete der Schlebuscher Anatol Schulz halbtags in einer Agentur und widmet sich unter anderem der Illustration von Hochzeiten.
  2. Jetzt, in der Corona-Krise, wo viele Hochzeiten ausgefallen sind oder verschoben wurden, hat er sich an eine alte kreative Idee erinnert.
  3. Er schreibt und zeichnet ein Kinderbuch. „Ich dachte mir: Wann, wenn nicht jetzt?“

Leverkusen – Moki will fliegen können wie ein Vogel. Da gibt es nur ein kleines Problem: Moki ist ein Elefant. Mit einem Pappkegel bastelt er sich einen Schnabel, um seinen Rüssel zu verstecken – vielleicht hilft das ja schon mal. Der kleine Elefant stammt aus der Feder von Anatol Schulz, einem Leverkusener Zeichner und Grafiker.

Schon seit längerer Zeit geisterten der Elefant und seine Freunde durch den Kopf des 32-Jährigen. Nun ist es endlich Zeit für ihren Auftritt in einem Kinderbuch, das Schulz reimt und zeichnet: „Moki und Piep – Der Traum vom Fliegen.“

Moki versteckt seinen Rüssel in Pappkegel. Doch ein Schnabel alleine macht noch keinen Vogel.

Normalerweise arbeitete Schulz halbtags in einer Agentur und widmete sich des Weiteren der Illustration von Hochzeiten. Normalerweise hätte jetzt auch die Hochzeitssaison begonnen, und der Leverkusener würde sich von den Gästen Geschichten über das Brautpaar erzählen lassen, die er dann zeichnerisch umsetzte. Doch in diesem Jahr fallen die größeren Hochzeitsfeierlichkeiten allerorten aus. Anatol Schulz begreift den Verdienstausfall jedoch als Chance: „Ich dachte mir: Wann, wenn nicht jetzt? Abends hatte ich plötzlich den ersten Reim im Kopf, und da dachte ich noch, den merk ich mir jetzt.“ Doch es kamen immer mehr Reime, und die ganze Geschichte des Elefanten, der mithilfe seines Vogelfreundes lernt, zu fliegen. Das Projekt hatte begonnen.

Arbeit in der Nacht

Tatsächlich arbeitet Schulz nun oft nachts an der Ausarbeitung seiner Zeichnungen; oder in der Mittagspause. Mit zwei Kindern, anderthalb Jahre und fünf Wochen alt, ist er Zuhause auch so schon gut beschäftigt. Er freut sich, dass er jetzt noch mehr Zeit für seine Familie habe. Zum Vorlesen für den älteren Sohn druckte er schon eine Vorversion des Buches, mit skizzenhaften Zeichnungen. Im Oktober wird der zweite Geburtstag gefeiert, dann soll er das fertige, gebundene Buch geschenkt bekommen. Um zur Veröffentlichung zu gelangen, geht Anatol Schulz nicht den üblichen Weg: In einem Video auf der Crowdfunding-Plattform „Startnext“ stellt er sich und sein Projekt vor, blättert durch den Vorabdruck. Diesen kann man sich sogar schon als Datei herunterladen. http://www.startnext.com/moki-und-piep

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„Ich will nicht, dass die Leute eine Überraschungstüte bekommen. Sie können die Geschichte schon einsehen, und dann entscheiden, ob sie ein Buch kaufen möchten.“ Oder einfach ein paar Euro für die Kampagne spenden. Über den Verlauf des Projektes informiert Schulz regelmäßig auf Instagram – durch das fast drei Jahre durchgeführte Vorhaben, jeden Tag ein Bild zu zeichnen und zu posten, sind die Figuren Moki und Piep entstanden. Und ihre Namen rühren aus dem Familienalltag des jungen Vaters: Der Neffe kann den Namen des Sohnes nicht richtig aussprechen, aus „Miko“ wurde „Moki“. Und der Sohn nennt jeden Vogel „Piep“.

Crowdfunding für den Druck

„Papperlapapp, er hebt gleich ab“, das war übrigens der erste Reim. Zeichnerisch und erzählerisch inspiriert wurde der gebürtige Schlebuscher Schulz von den Büchern seiner Kindheit und von Comics: Bill Watterson, den Zeichner von „Calvin und Hobbes“, nennt der 32-Jährige als Vorbild. Auch manch anderer Elefant wie „Dumbo“ kommt einem in den Sinn. Doch: „Es gibt zwar andere Elefanten, aber nicht Moki.“ Die Crowdfunding-Kampagne läuft ab jetzt bis Ende Oktober, für die Dauer der eigentlichen Hochzeitssaison. Ein fertiges, gebundenes Buch kostet 15 Euro inklusive Versand.