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Kommentar

Kommentar zu öffentlichen Toiletten
Stadt Leverkusen sollte Fingerspitzengefühl zeigen

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Lesezeit 2 Minuten
Eine öffentliche Toilette gibt es im Untergeschoss der Rathausgalerie.

Eine öffentliche Toilette gibt es im Untergeschoss der Rathausgalerie.

Im Notfall sollten die Mitarbeiter an der Leverkusener Rathaustür Einsicht zeigen, meint unser Autor.

Unangenehm. Sehr unangenehm wird die Situation für den Leverkusener gewesen sein, als er dringend auf die Toilette musste und die nächstgelegene nicht nutzen durfte. Das dürfte sich zumindest annähernd jeder vorstellen können.

Sicherheitspersonal ließ den Mann nicht auf Toilette gehen und setzte damit um, was die Stadtverwaltung vorgegeben hat. Stattdessen verweist die Verwaltung auf drei andere öffentliche Toiletten in Wiesdorf. Die gibt es zwar. Ob die in einer absoluten Notsituation aber noch zu erreichen sind, darf bezweifelt werden. Nicht jeder Mensch ist gleich gut zu Fuß.

Niklas Pinner

Niklas Pinner

Niklas Pinner ist Leiter der Leverkusener Lokalredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Seine journalistische Laufbahn begann als freier Mitarbeiter bei der Bergischen Landeszeitung in Wipperfürth. Dana...

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Die Örtlichkeiten am Wiesdorfer Marktplatz sind zudem alles andere als einladend. Die WCs in der Rathausgalerie sind sauber, das Personal dort empfiehlt eine Gebühr von 70 Cent. Was passiert, wenn man die nicht dabei hat, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Vermutlich würde einen das freundliche Personal trotzdem auf Toilette lassen und Verständnis zeigen. Hoffentlich zumindest. Denn ein solches Verständnis sollte auch die Stadt Leverkusen an den Tag legen. 

Es ist nachzuvollziehen, dass die Stadtverwaltung nicht möchte, dass die Rathaustoilette zum ständig aufgesuchten Örtchen wird, wenn die Regel ist: Betreten des Rathauses nur mit Termin. Es ist auch kaum möglich, so viele öffentliche Toiletten so zu verteilen, dass jeder immer schnell ein WC erreichen kann.

Was aber möglich ist, ist Fingerspitzengefühl zu zeigen. Die Stadtverwaltung sollte ihre Mitarbeiter dahingehend anweisen, in einer solchen Situation Menschlichkeit zu zeigen, anstatt stur auf Regeln zu beharren. Das könnte Menschen solch unangenehme Situationen ersparen.