Kommentar zur Bebauung am BohofswegEin fauler Kompromiss für Leverkusen
- Darf eine Öko-Siedlung in eine klimatisch wertvolle Frischluft-Schneise?
- Die Pläne für den Bohofsweg zeigen das ganze Dilemma in Leverkusen.
- Die Stadt braucht Wohnungen und ist doch schon fast überall zugebaut.
Leverkusen – Wie soll das nur gehen? Klima schützen und die Wohnraumnot lindern, das widerspricht sich an vielen Stellen in der Stadt. Die Pläne für den Bohofsweg zeigen das große Dilemma wie im Brennglas.
Denn die Planer wissen ja, dass das Grünland bei Mathildenhof überaus wichtig ist für das Klima in Leverkusen. Also versuchen sie es mit einem Kompromiss, wohl oder übel: Die drei Hektar sollen nur locker bebaut werden. So könnten vielleicht die klimaschädlichen Folgen der Siedlung in einem noch verantwortbaren Rahmen gehalten werden, das ist die Hoffnung. Dazu müssten allerdings Expertisen widerlegt werden, die seit vielen Jahren vorliegen. Wie das gehen soll, wo doch Umwelt-Belange seitdem immer noch wichtiger geworden sind, erscheint schleierhaft.
Da ist es auch nicht gerade vertrauensfördernd, wenn die Siedlung im beschleunigten Verfahren genehmigt werden soll. Mit so etwas ist die Bauverwaltung gerade gescheitert, Am Köllerweg in Bergisch Neukirchen. Auch da ging es um Häuser abseits der Besiedlung.
Das Unbehagen an einer Öko-Siedlung an einem Ort, der um des Klimas Willen besser nicht bebaut werden sollte, ist groß. Außerdem stellt sich die Frage, ob Einfamilienhäuser auf sehr großen Grundstücken noch in die Zeit passen. In einer Stadt, die kaum noch freies Land hat.
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Es muss Platz geben für Zuzügler. Aber dafür kann nicht ein Maximum an Fläche verbraucht werden. Erst recht nicht, wenn dabei eine Öko-Siedlung heraus kommt, die dem Klima schadet. Das ist kein Kompromiss, das ist ein Fiasko.