Die Gospelsängerinnen und -sänger zeigten in der Wiesdorfer Herz-Jesu-Kirche, dass jeder und jede von ihnen ein Solo-Act sein könnte.
Konzert der „Black Gospel Angels“Wenn aus mit-klatschen in Leverkusen mit-fühlen wird
Während das Publikum zunächst bei eisigen minus zwei Grad Celsius noch unter den letzten Reserven an grünen Wolldecken der Gemeinde eingemummelt war, sollte es nicht lange dauern, bis in den Reihen ausgelassen getanzt wurde: Die „Black Gospel Angels“ mit Gospel-Ikone „Lady Rose“ Watson waren zu Gast in der Wiesdorfer Herz-Jesu-Kirche und füllten den Kirchenraum mit ihren himmlisch klingenden Harmonien.
Als die Gospel-Engel den ersten zu Herzen gehenden Song „Kumbayah“ anstimmten, machte sich erste Gänsehaut breit – warme Gänsehaut –, bevor es niemanden mehr auf den hölzernen Kirchenbänken hielt. Aus klatschen wurde mit-schwingen, aus mit-schwingen wird mit-tanzen – und letztlich mit-fühlen.
Gospel-Ikonen aus den USA begeistern in Leverkusen
Ein Hauch von „drüben“, wie Veranstalter Sven Göttlich es nannte, – er meinte damit Amerika –, wehte am Donnerstag durch die Mauern der Herz-Jesu-Kirche. Die „Black Gospel Angels“, eine Ausnahme-Truppe von Sängerinnen und Sängern, brachten mit ihren stimmgewaltigen und gefühlvollen Darbietungen die Kirche zum Vibrieren.
Das Publikum, zahlreich erschienen, ließ sich von den Gospel-Harmonien mitreißen und verschmolz förmlich mit den Melodien. Die Bandbreite ihrer Musik reichte von bekannten Gospel-Liedern und Spirituals bis hin zu Jazz, Soul, Blues, Swing und R’n’B. Die energiegeladene Live-Präsenz, inspirierende A-Capella-Arrangements und der mitreißende Gospel-Rhythm ‚n‘ Blues verliehen dem Konzert eine Kraft, die authentischer nicht hätte sein können.
Ein Ensemble, in dem jedes Mitglied ein Solo-Act sein könnte
Petra Lindenthal, ein leidenschaftlicher Gospel-Fan, konnte nach dem Konzert kaum ihre Begeisterung zurückhalten: „Das Konzert wird noch lange nach dem letzten Ton bei uns nachhallen“, schwärmte sie. Sie sei begeistert von den nachdenklichen, in sich gehenden Klängen, aber auch von den kräftig lauten Fürbitten.
Ihren Gesang begleitete die Gruppe mit rhythmischem Klatschen – natürlich immer in Richtung Himmel. Immer inspirierend und positiv denkend, schafften es die Sängerinnen und Sänger, das Publikum auf eine spirituelle Reise mitzunehmen. Sven Göttlich betonte die Klasse der gesamten Gruppe: „Nicht nur die Frontfrau ist absolut hochkarätig und stimmgewaltig. Alle Sängerinnen und Sänger sind Solisten – einzeln auf Tournee in den USA und zum Beispiel bei ‚America’s Got Talent‘ aufgetreten.“
Leverkusen: Herz-Jesu „like church in the USA“
In der Herz-Jesu-Kirche ließen die Black Gospel Angels die Kirche wie in den USA auferstehen. Die unverkennbare „Lady Rose“, First Lady in der St. Paul’s Baptist Church in Virginia, leitet dort drei Kirchen mit rund 12.000 Mitgliedern. Die Gottesdienste in ihrer Gemeinde sind wahre Events, genau diesen Geist der amerikanischen Kirche brachte sie mit nach Leverkusen. „Feel the Freude“, appellierte „Lady Rose“ wörtlich in Herz-Jesu.
Ihr Ziel und das Ziel der Gruppe sei es, Freude, Frieden und Leben mit dem Publikum zu teilen. Das hörte man in den wohlig-warmen Stimmen der „Black Gospel Angels“. Stimmen, die auf unverwechselbare Art direkt unter die Haut gingen, die Konzertbesucher an die Hand nahmen und sie auf eine spirituelle Reise führten. Mit Tina Turners „The Best“ als großes Finale wurde klar: Der Glaube an Gott, die Gebete und die Musik verschmolzen an diesem Abend zu einem mitreißenden Gesamtkunstwerk – ein göttliches Gesamterlebnis.