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Verkauf in LützenkirchenAnwohner sorgen sich um das Haus vom „Plattfuß”

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Der Altbau in Lützenkirchen steht zum Verkauf. Er steht unter einer kapitalen Zeder.

  1. Das Haus an der Lützenkirchener Straße steht schon länger leer.
  2. Es ist eines der markanteren Gebäude im Stadtteil.
  3. Früher wohnte der Dorf-Gendarm darin.

Leverkusen – Viele Menschen lieben den Anblick historischer Gebäude und Bäume im Stadtbild. Besonders solche Bauten, die schon vor der eigenen Geburt gestanden haben, gehören einfach zum Dorf oder zur Stadt.

In Lützenkirchen sorgen sich Einwohner aktuell um ein altes Haus. Es steht im Winkel der Kreuzung Lützenkirchener/ Quettinger Straße, vor dem Haus steht eine große alte Zeder. Der Bau dürfte knapp 100 Jahre alt sein, von weitem macht er einen soliden Eindruck. Aber er steht seit langem leer.

Die Tatsache, dass jetzt schon seit ein paar Wochen das Firmenschild eines lokalen Immobilieninvestors (K&K Real Estates, Lützenkirchen) davor steht, lässt manche befürchten, dass das Haus mit dem Walmdach und den Dachgauben unter der Zeder abgebrochen werden könnte.

„Das wäre schade, wenn das Haus wegkäme, aber wir befürchten das!“

Der ortskundige Bernhard Geuß etwa macht sich Sorgen: „Das wäre schade, wenn das Haus wegkäme, aber wir befürchten das!“

Geuß hat sein Leben ganz in der Nähe, „in Oberquettingen“, verbracht und weiß viel über die Gegend.

Ursprünglicher Bauherr: die Gemeinde

Das Gebäudeensemble, zu dem auch das jetzt leerstehende Haus mit dem Walmdach gehört, habe sich die Gemeinde Lützenkirchen geleistet, als sie noch zur Bürgermeisterei Schlebusch gehörte, sagt er. Es gibt dort die Feuerwache, die noch heute als solche genutzt wird. Das wichtigste Gebäude, der ehemalige Gemeindesitz, steht nebenan. Es ist denkmalgeschützt und es sieht gepflegt aus. Die Rechtsanwälte Bayer, Jesse und Jakubaschk betreiben darin ihre Kanzlei.

Im leerstehenden Haus mit der Adresse Lützenkirchener Straße 320 wohnte in alten Zeiten der Gendarm Förster, der damalige Dorfpolizist. Laut Bernhard Geuß wurde er „der Plattfuß“ genannt.

Auch der lokalhistorisch beschlagene Lützenkirchener Robert Kettel zeigt sich als Fan des Altbaus: „Es wäre schön, wenn man das Haus in diesem Ensemble erhalten könnte.“ Die Maklerin, die die Vermarktung betreibt, wollte trotz mehrfacher Versuche nicht mit dem „Leverkusener Anzeiger“ darüber reden, ob das Haus renoviert werden soll, oder ob sie es abreißen lassen will.

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Bleiben Informationen der Stadtverwaltung: Dort hat man zwar noch keine Abbruchgenehmigung vorliegen, aber eine Bauvoranfrage, teilt eine Sprecherin mit. Von ihr kommt noch eine gute Nachricht: Die riesige Zeder neben dem Haus an der Lützenkirchener Straße steht auf städtischem Grund. Der kapitale Baum muss stehen bleiben, er soll nicht gefällt werden, selbst, wenn das Haus des Gendarms Plattfuß abgebrochen würde und neu gebaut werde.

Von der Sorte Zeder, wie sie am Haus des Gendarmen wächst, gibt es entlang der Lützenkirchener Straße vier Exemplare, alle ungefähr gleich alt.