Der Finder glaubte zuerst, er habe einen Faustkeil gefunden.
Spende ans SensenmuseumLeverkusener findet an der Wupper historischen Wetzstein
Der Stein ist eindeutig nicht nur bearbeitet, das erkannte der Finder eines besonders geformten und gefärbten Steins sofort, als er ihn in einer freigelegten Kiesablagerung an der Wupper fand. Der Stein ist behauen und auf der Rückseite und an den langen Seiten ist er offenbar vom Gebrauch abgeschliffen. Er passt perfekt in die Faust, sodass der Mann, ein Laie, zuerst annahm, ein steinzeitliches Arbeitsgerät gefunden zu haben. Ein Archäologe im Freundeskreis brauchte allerdings nur Sekunden, um festzustellen, dass es sich um einen historischen Sensenschleifstein aus vergangenen Jahrhunderten zu handeln scheint.
Jürgen Bandsom, Restaurator und Leiter des Industriemuseums Freudenthaler Sensenhammer, will der Frage nach dem Stein vom Wupperufer, der je nach Einfall das Licht schwarz-blau reflektiert, jetzt auf den Grund gehen. Der Stein lag in einer großen Ausspülung nahe an der Reuschenberger Mühle, direkt unterhalb der Eisenbahn- und Radwegbrücke. Das Loch war beim gewaltigen Wupperhochwasser im Juli 2021 entstanden, es war mehrere Meter tief und ist schon seit längerem wieder verfüllt. Auf den Wiesen dort wird auch heute noch vom nahen Pferdehof Heu gemacht und sie werden gemäht, wie vermutlich vor Jahrhunderten auch, allerdings natürlich mit dem Trecker und nicht mit Muskelkraft.
Tatsächlich passen die Spuren am Stein gut zu der Theorie, weshalb der (wahrscheinliche) Schleifstein jetzt als Schenkung an den einzig richtigen Platz übergeben wurde: in die Sammlung historischer Dinge rund um die Sense in der Freudenthaler Sensenfabrik in Leverkusen Schlebusch.
Die nächste große Veranstaltung im Sensenhammer ist die Schmiedevorführung am Sonntag (18. August). Dann der Familientag am Sonntag, 25. August ab 11 Uhr; am 7. September gibt es die Nacht des Schmiedefeuers, bei der draußen auf der Wiese und drinnen Schmiedevorführungen zu sehen sein werden, bei denen in der Dunkelheit die glühenden Eisen und die Feuer besonders atmosphärisch wirken.