Seit 25 Jahren gibt es das Matchbox-Theater in der ehemaligen Zündholz-Fabrik in Hitdorf.
25 Jahre Matchbox-TheaterWie aus einer kleinen Spielstätte eine Leverkusener Institution wurde

Martina Vikanis (r.) hat das Theater gegründet, Lutz und Claudia Wollenhaupt sind die Vorsitzenden des Fördervereins.
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Eigentlich habe sie mit Theater nicht viel am Hut gehabt, erinnert sich Martina Vikanis. Doch nachdem sie ihre ersten Berührungen damit an der Volkshochschule in Monheim gemacht und man ihr sogar gleich eine Hauptrolle angeboten habe, war die Faszination geweckt. Heute sitzt sie am Bühnenrand des von ihr gegründeten Matchbox-Theaters in Hitdorf an der Hitdorfer Straße. In diesem Jahr feiert das Theater seinen 25. Geburtstag.
„Matchbox“ aus dem Englischen ist an „Zündholz“ angelehnt, denn das Theater ist seit Gründung in Räumen der ehemaligen Zündholz-Fabrik Salm beheimatet, das Gebäude in Hitdorf wurde 1848 erbaut. Darauf gekommen, dort ein Theater einzurichten, war Vikanis dadurch, dass sie auch schon bei der Gründung einer Kita mitgewirkt hatte, die sich ebenfalls im Komplex befindet.

Das Matchbox-Theater in Hitdorf wird 25 Jahre alt.
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Etwa 15 Leute seien damals dabei gewesen, sagt Vikanis. 1999 gründete sich der Verein Matchboxtheater, deren Vorsitzende sie ist. Zum Vorstand gehören zudem Melanie Caspari und Sven Klatte. Das Ensemble, aus dem die Schauspieler sowie die Regisseure kommen, besteht aus etwa 20 Leuten. Dazu kommen viele Helferinnen und Helfer im Service an der Technik und noch anderen Bereichen. Auch die Bühnenbilder bauen die Theaterleute selbst.

Auf einer Wand ist das aktuelle Matchbox-Ensemble abgebildet.
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Für die Technik auf den Aufführungen ist Lutz Wollenhaupt zuständig, seine Frau Claudia arbeitet im Service mit. Außerdem sind die beiden die Vorsitzenden des vor 15 Jahren gegründeten Fördervereins des Museums. Der hilft dabei, die Produktionen, Umbauten, Miete und alles, was zum Theaterbetrieb gehört, zu finanzieren. Dazu kommt das Eintrittsgeld. Zuletzt hat der Verein seine Garderobe neu gemacht, dazu hat die Stadt auch etwas beigetragen. Ganz am Anfang, bei Gründung des Vereins, trug Martina Vikanis aus eigener Tasche die Kosten.
„Ich hab aber auch Glück gehabt, die richtigen Leute zu kennen“, sagt die Leiterin des Theaters. So habe damals ein Bühnenmeister die Bühne in der alten Zündholz-Fabrik als sein Gesellenstück gezimmert. Am 24. März 2000 dann, nach Gründung des Vereins und Herrichtung der Räume, wurde das Theater dann eröffnet. Das erste Stück brachten die Hobbyschauspieler dann am 15. September auf die Hitdorfer Bühne: „MacBest“ von Terry Pratchett.

Archivbild des Stücks „Cash“.
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Der bekannte britische Fantasy-Schriftsteller hat das Theater auch schon zweimal besucht, erzählen Vikanis und Lutz und Claudia Wollenhaupt nicht ohne Stolz. „Am Anfang wurden wir aber schon belächelt“, sagt Martina Vikanis. Aber das hat das Team nicht daran gehindert, weiterzumachen. Denn: „Wir hatten Spaß“, sagt sie.
Das hat sich komplett geändert. Auch wenn nur Laien auf der Bühne stehen, sind die Vorstellungen meist ausverkauft. 60 Leute passen in das kleine Theater. Inzwischen spielt das Ensemble ungefähr ein Stück pro Jahr, die Probenphase dauert immer etwa drei Monate. Der Verein stellt das Theater aber auch für Gastspiele zur Verfügung: Wilfried Schmickler ist zum Beispiel regelmäßig zu Gast. Ungefähr sechsmal im Jahr kämen Komiker oder Kabarettisten nach Hitdorf.

„Die falsche Schlange“: Annika (v.l.) Siller, Martina Vikanis und Melanie Rehbein.
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Sehr beliebt seien inzwischen die Theaterkurse von Monika Noltensmeier, die es seit rund 15 Jahren gibt. Angefangen mit Erwachsenen bringt die Schauspielerin inzwischen auch Kindern und Jugendlichen das Spielen bei. Mit „Plan B“ gibt es eine eigene Gruppe für junge Erwachsene.
„Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt Martina Vikanis über ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Und damit meint sie ausdrücklich nicht nur das Schauspiel-Ensemble, sondern auch alle anderen, die helfen. Ob im Vorstand oder bei den Aufführungen. Klar kämen viele Zuschauerinnen und Zuschauer aus Hitdorf, aber das Theater sei inzwischen überregional bekannt. Das bestätigen auch Lutz und Claudia Wollenhaupt. Sie machen das an den Adressen der Fördervereinsmitglieder fest.
Angefangen, sagt Wollenhaupt und schaut sich im Theater um, habe das alles mit weißen Wänden. Inzwischen sind die meisten aus Lehmputz, auch ansonsten ist alles ordentlich umgestaltet worden. Es gibt eine Empore für die Technik, von wo Lutz Wollenhaupt nicht nur den Ton regelt, sondern die Bühne auch mit LED-Leuchten ausleuchtet.
Hinter der Bühne gibt es neben der neuen Garderobe auch eine neue Küche, vor zehn Jahren sei die Heizung ausgetauscht worden, die Zuschauerinnen und Zuschauer sitzen auch nicht mehr auf denselben Stühlen wie vor 25 Jahren. Die Theaterleute verkaufen inzwischen auch die Karten für ihre Vorstellungen selbst, haben einen eigenen Ticketshop online eingerichtet.
„Jubishow“ im Matchbox-Theater
Das Team feiert den Geburtstag des Theaters am Samstag, 22. März, um 20 Uhr mit einer Show. Sie versprechen "Potpourri von Sketchen und Musik rund um das Theater", insgesamt sechsmal führen sie diese Show auf, jedes Mal gibt es einen besonderen Gast, den sie aber noch nicht verraten. Karten (25 Euro im Vorverkauf und 30 Euro an der Abendkasse) gibt es aber nur noch für die Vorstellungen am 29. März und 5. April. (nip)