„Tablescapes“ bezeichnet im Englischen eine „Tischlandschaft“. Eine Anordnung dekorativer Art einzelner Gegenstände auf einem Tisch. Vor den Augen der Betrachtenden öffnen sich Zusammenhänge, Assoziationen, Intentionen – je nach Blickwinkel.

Und als ebenso solche Landschaften der Anordnung sind auch jene „Tablescapes“ konzipiert, mit denen die Künstlerin Brigitte Dunkel jetzt im Kunstverein Leverkusen gastiert. Nur, dass sie bei ihr maximal groß ausfallen. So groß, dass man sich als Gast beinahe in der Rolle einer an der Dekoration beteiligten Komponente fühlt.

Anspielung an den „Black Dahlia“-Mord

Denn wer durch die Ausstellung in den Remisen des Schlosses geht, der bewegt sich zwischen den Exponaten hin und her. Zwischen menschlichen Puppen in Kostümen. Zwischen burlesken Anordnungen von Gegenständen, zwischen verfremdeten Bildern, riesigen Collagen von Lippen-Aufnahmen und am Ende hinein in einen Raum, der eine intensive Morbidität, Düsternis und doch auch Faszination ausstrahlt: Die Wände sind in Schwarz gestrichen.

Die Silhouetten eines Frauenkopfes sowie eine in entrückte, ein wenig mit S-M-Optik spielende Kleider gehüllte Damenpuppe sollen an den Fall des „Black Dahlia Murder“ erinnern - den nie aufgeklärten, extrem brutalen Mord an einer jungen Frau in den USA, der schon die Literatur und Filmindustrie beschäftigte.

Es geht in „Tablescapes“ um Mystisches ebenso wie um Hochaktuelles: die Geschlechterrollen und Geschlechteridentitäten. Es geht um Abgründe ebenso wie und die reine Lebensfreude. Kurzum: Es geht um alles.

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Von

Frank Weiffen

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„Tablescapes“ wird am Freitag, 12. Mai, um 19.30 Uhr im Kunstverein Leverkusen eröffnet und ist dort bis zum 18. Juni zu sehen (freitags von 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr). Am Samstag, 13. Mai, gibt es im Rahmen der „Morsbroicher Kunsttage“ ein Videoscreening vor Ort. Am Freitag, 26. Mai, steht ein Talk an (19.30 Uhr). Alle Informationen im Internet.