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FachkräftemangelGastro-Gewerkschaft fordert vorrangige Kinderbetreuung für Berufstätige

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Ein Milchkaffee steht in einer Außengastronomie auf einem Tisch.

In der Gastronomie fehlen Arbeitskräfte (Symbolbild).

Vor allem auch in der Lebensmittel-Produktion sieht die NGG Köln großes Potenzial durch Eltern und Alleinerziehende.

Wenn Kinder nicht betreut sind, können nicht beide Elternteile arbeiten gehen. Gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels in vielen Bereichen fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG): Der Wunsch von Eltern, arbeiten zu gehen, darf nicht an der Kinderbetreuung scheitern. „Es ist für die Betriebe in Leverkusen wichtig, dass Kinder und Jobs gut unter einen Hut gebracht werden können“, sagt Marc Kissinger von der NGG Köln.

Öffnungszeiten in der Kritik

Doch nicht nur Fachkräfte sind rar, auch Betreuungsplätze. Deswegen spricht sich Kissinger dafür aus, die Ganztagsbetreuung in Leverkusen stärker auf die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden abzustellen: „Wer einen Job annehmen will und das nur machen kann, wenn ihm ein Ganztagsplatz in der Kita oder Schule angeboten wird, der sollte den Betreuungsplatz vorrangig bekommen.“

Grundsätzlich müssten die Interessen Berufstätiger stärker berücksichtigt werden. Das fange schon bei den Öffnungszeiten von Kitas an. „Hier ist es wichtig, dass Eltern beim Bringen und Holen der Kinder keinen Spagat machen müssen: Ein Abhetzen zwischen Kita und Arbeitsplatz sollte es bei regulären Arbeitszeiten gar nicht erst geben“, so Marc Kissinger.

Um genug Ganztagsplätze in Kitas und Schulen anbieten zu können, müsste das Angebot ausgebaut werden, das kostet natürlich Geld. Daran mangelt es der Stadt Leverkusen bekanntlich aktuell. „Aber der Politik muss klar sein, dass Arbeitsplätze und am Ende auch die wirtschaftliche Entwicklung in Leverkusen ein Stück weit an den Ganztagsplätzen in Kitas und Schulen hängen“, warnt der Gewerkschafter.

Starre Schichtpläne sind oft Bremsklötze
Marc Kissinger, NGG Köln.

Gleichzeitig fordert er aber auch die Unternehmen auf, an ihrer Familienfreundlichkeit zu arbeiten: „Starre Schichtpläne sind dabei oft Bremsklötze. Es spricht doch nichts dagegen, eine acht-Stunden-Schicht auch zu splitten: also mehr Teilzeit im Schichtbetrieb.“ Interessant sei dies beispielsweise bei der Produktion von Lebensmitteln. Denn dabei werde oft im Schichtbetrieb gearbeitet. In der Nahrungsmittelherstellung sind nach Angaben der Arbeitsagentur insgesamt aktuell rund 220 Menschen in Leverkusen beschäftigt. „Die Betriebe der Lebensmittelherstellung, die eine Familien-Offensive fahren, haben einfach deutlich bessere Chancen, das Potenzial, das Eltern und Alleinerziehende als Beschäftigte bieten, für sich zu nutzen“, macht Kissinger deutlich.

Außerdem spricht sich die NGG Köln dafür aus, dass Leverkusener Betriebe sich zusammenschließen und eigene Angebote für eine Ganztagsbetreuung von Kindern organisieren.