Kartoffelpflege inmitten der hohen PolitikNRW-Schulministerin besucht Leverkusens Naturgut

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Schulministerin Feller (M.) lässt sich von Marianne Ackermann und Lars Dietrich das Naturgut Ophoven – hier den Schulgarten – zeigen.

Schulministerin Feller (M.) lässt sich von Marianne Ackermann und Lars Dietrich das Naturgut Ophoven – hier den Schulgarten – zeigen.

Das Naturgut Ophoven ist NRWs größtes Naturbildungszentrum – Dorothee Feller hat sich nun ein Bild von der Arbeit gemacht, bevor es für den Umbau geschlossen wird. 

Für die Ministerin und die vielen Leute, die um sie herum stehen, hat Nour keine Augen. Die Drittklässlerin der Remigiusschule hat Wichtigeres im Sinn, das Kartoffelfeld ihrer Klasse muss von Unkraut befreit und gepflegt werden. „Da hinten steht noch Kompost!“, ruft sie, drängelt sich durch die Menschenansammlung und schleppt auf dem Rückweg mithilfe eines Klassenkameraden einen vollen Eimer erneut quer durch die Gruppe. Das stört aber niemanden. „Wie schön sei einander helfen“, sagt Ute Rommerswinkel vom Naturgut Ophoven lächelnd. 

Kartoffelfeld

Die Klasse 3c der Remigiusschule pflegt ihre selbst gepflanzten Kartoffeln der Sorte „Rosane“

Auch Dorothee Feller ist nach ihrem gut einstündigen Besuch in NRWs größten Umweltbildungszentrum begeistert. „Ich sehe hier ein hoch motiviertes Team, das sich den aktuellen Herausforderungen mit einem sehr gut durchdachten Konzept stellt“, resümiert die NRW-Bildungsministerin. Naturgut-Leiter Lars Dietrich und Fördervereinsvorsitzende Marianne Ackermann hatten ihr zuvor die Flutschäden im Erdgeschoss, den erhaltenen Teil des Energie-Stadt-Museums im Obergeschoss der alten Burg und das große Außengelände plus Schulgarten vorgestellt. Die Ministerin zeigte sich mit vielen Zwischenfragen interessiert: An welche Klassenstufen richten sich die Programme, bekommen Lehrer im Vorfeld Materialien zur Vorbereitung, wie viele Kinder werden erreicht?

Viele Menschen in einer Weltkugel

Kein Luftsprung, aber ein Gruppenbild: Viele Vertreter der Stadtpolitik waren gekommen, um die Bildungsministerin auf dem Naturgut zu empfangen.

An diesem Tag sind insgesamt sieben Schulklassen auf dem Gelände unterwegs, es wird gebuddelt, getüftelt und viel gelacht. Eine Klasse bekommt sogar ein Abschiedsfoto mit Ministerin. „Ich war schon immer ein großer Fan von außerschulischen Lernorten“, sagt Feller. In der Grundschule sei es auch gar kein Problem, die Zeit dafür einzuräumen, sagt Rommerswinkel, aber die weiterführenden Schulen würden oft aus Zeitmangel absagen.  „Wir überlegen, wie wir es ihnen einfacher machen können, in dem wir das organisatorische oder die Anreise übernehmen“, ergänzt Dietrich.

Ich finde es besonders toll, dass sie für alle Schulformen offen sind.
Dorothee Feller, NRW-Bildungsministerin

Feller nickt, sie kennt die Problematik straffer Lehrpläne. „Es gibt viele Gründe, warum es in weiterführenden Schulen schwierig ist, aber wir sind da dran.“ Derweil ermutigt sie die Mitarbeitenden, immer weiter auf die Schulen zuzugehen und sie auch mit ihren Programmen vor Ort zu besuchen. „Ich finde es besonders toll, dass sie für alle Schulformen offen sind und sich darum bemühen, alle zu erreichen.“

Einen konkreten Anlass für den Besuch gab es nicht. „Wir laden regelmäßig Ministerinnen und Vertreter der Landesregierung ein, uns zu besuchen“, sagt Ackermann. Für die Schulministerin sei das ja auch interessant, weil am Naturgut auch abgesandte Lehrer arbeiten, die vom Land bezahlt werden. Auch die umfangreiche Flutsanierung plus Umbau, die nach den Sommerferien beginnt und rund 28 Millionen Euro kosten wird, wird zum Großteil aus Fördermitteln des Landes bezahlt.

„Dass die Auswirkungen des Klimawandels ausgerechnet das Naturgut so hart getroffen haben, ist tragisch“, sagte Bürgermeister Bernhard Marewski in seinem Grußwort. „Aber vielen Dank, dass die Landesregierung sich darum kümmert.“ Und wenn es das nächste Mal auf Landesebene um finanzielle Unterstützung für das Naturgut Ophoven geht, dann soll die Ministerin in guter Erinnerung an ihren Besuch in Opladen zurückdenken.

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