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Sorge um den BürgerbuschLeverkusenerin initiiert eine Petition

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Die Rodungssaison imm Bürgerbusch hat wieder eingesetzt. Foto: Ralf Krieger

Rodungssaison im Bürgerbusch: Tiefe Spuren und verdichteter waldboden sind die Folgen schwerer Forstmaschinen.

Der Bürgerbusch in Leverkusen wird viel geholzt – eine Leverkusenerin will jetzt mit einer Petition gegen die Zerstörung des Waldes vorgehen.

Eine Petition zum Bürgerbusch, die erst eine gute Woche online ist, hat schon über 1740 Unterschriften zusammenbekommen. Die Initiatorin Sonja Pahl aus Leverkusen schreibt in der Begründung, die Eigentümergemeinschaft holze den Bürgerbusch im großen Stil ab – der Wald sei in Gefahr.

Das Land NRW solle Gespräche zum Schutz des Waldes mit der Erbengemeinschaft führen und möglichst den Wald kaufen, so die Forderung in der Petition. Zur Begründung heißt es, dass ausgerechnet die großen, gesunden alten Bäume gefällt würden. Es gehe nur um Geld. Große Transport- und Abholz-Fahrzeuge zerstörten Pflanzen, Wasser- und Waldwege, sie verursachten tiefe Furchen und Bodenverdichtungen.

Der Bürgerbusch werde zusehends lichter, zu befürchten sei, dass der Busch bald nicht mehr nach einem Wald aussehe. Die Veränderungen des Waldes erlebe sie selbst, da sie täglich im Bürgerbusch sei, schreibt die Initiatorin Sonja Pahl.

Tatsächlich gibt es im Bürgerbusch mittlerweile mehrere Stellen, die, verglichen zu früher, nahezu kahl wirken. Nicht für alle dieser Parzellen ohne Bäume ist der Borkenkäfer die Ursache. Klar ist aber auch, dass die Inhaber die großen Bäume abholzen, sie betreiben Forstwirtschaft in herkömmlicher Art, nicht als Naturschützer.

Die derzeitigen gesteigerten forstlichen Aktivitäten im Bürgerbusch könnten daher kommen, dass die Stadtverwaltung im kommenden Landschaftsplan über 1,3 Quadratkilometer von der gesamten Fläche (etwa 2,8 Quadratkilometer) unter Naturschutz stellen will. Ob dann noch in dem Ausmaß Forstwirtschaft betrieben werden darf wie heute, ist unklar. Ob die Inhaber im Naturschutzgebiet weiter uralte Eichen abholzen dürfen wie zuletzt, hängt von der Begründung ab, mit der die Naturschutzgebiete geschützt werden sollen. Die Inhaber fällen – wahrscheinlich nicht zufällig – die alten Bäume vor allem in den Waldbereichen, die später geschützt werden sollen. Zum Beispiel nördlich vom Grüner Weg und nahe der Gezelinkapelle.