Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, sagt das Landesamt für Natur und Umwelt.
Kläranlage BürrigPflanzenschutzmittel gelangt in Leverkusen in den Rhein
Das Landesamt für Natur und Umwelt (Lanuv) meldet einen Gefahrenstoff, der durch die Kläranlage Leverkusen Bürrig in den Rhein gelangt sei. Erstmals wurden am 24. August erhöhte Werte von 2,6-Dimethyl-1-Aminoindan, einem Baustein eines Pflanzenschutzmittels, gemessen. Laut Meldung der Bezirksregierung Köln seien etwa 180 Kilogramm Tagesfracht des Stoffes in den Rhein gelangt, die Einleitung in die Kläranlage sei laut Betreiber gestoppt worden.
Chempark-Betreiber Currenta bestätigte den Vorfall auf Nachfrage: „Im Rahmen der Routinekontrolle in der Kläranlage des Chempark Leverkusen wurden erhöhte Konzentrationen eines Stoffes festgestellt“, sagt Pressesprecher Maximilian Laufer. Diese Feststellung sei den zuständigen Behörden gemeldet worden, der Stoff wurde identifiziert und der „Eintrag in die Kläranlage“ gestoppt. Zudem seien Gegenmaßnahmen ergriffen worden, um die Menge des in den Rhein eingetragenen Stoffes zu reduzieren. „Ein Experten-Team von Currenta untersucht den Sachverhalt und steht in engem Austausch mit den zuständigen Behörden“, sagt Laufer. Wie es zu dem Vorfall gekommen war, konnte er derzeit noch nicht beantworten.
Erhöhte Werte am Rhein in Düsseldorf und Duisburg
Ausgestanden ist das Ereignis jedenfalls noch nicht: In einem Folgebericht vom 4. September stellt das Lanuv weiterhin erhöhte Messwerte im Rhein fest, vor allem an Messstellen in Düsseldorf und Duisburg liegt die Belastung über den Normwerten. Der Stoff habe die Wassergefährdungsstufe 2, erklärt Lanuv-Pressesprecherin Birgit Kaiser de Garcia. „Das ist vor allem für Trinkwassergewinnende Betriebe im weiteren Verlauf des Rheins, vor allem in den Niederlanden, von Bedeutung.“ Gefahr für die Bevölkerung bestehe allerdings nicht.
Das Lanuv werde die Wasserqualität weiter überwachen. Erst, wenn keine Grenzwerte mehr überschritten werden, werde es einen Abschlussbericht geben.