Das Blutspendenangebot in der Rathaus-Galerie wird bisher gut angenommen, sagen die Verantwortlichen. Mehr Spender seien aber immer willkommen.
Menschen helfenPop-up-Blutspende in Leverkusener Rathaus-Galerie will viele Menschen erreichen
Die Pop-up-Blutspende in der Wiesdorfer Rathaus-Galerie wird gut angenommen. Das ist jedenfalls ein Zwischenfazit von Moritz Kistler, Referent der Spendenorganisation des Blutspendediensts West beim Deutschen Roten Kreuz (DRK).
Das kleine Geschäft mit der Pop-up-Blutspende im Obergeschoss der Rathaus-Galerie, gegenüber der „Thalia“-Buchhandlung, wurde im Dezember 2023 eröffnet, zunächst für sechs Monate. Das Angebot ist bewusst niedrigschwellig gestaltet, um mehr Spenderinnen und Spender zu gewinnen.
Pop-up-Blutspende will mehr Menschen für Blutspende gewinnen
„Wir wünschen uns natürlich immer noch mehr Spenderinnen und Spender“, lacht Moritz Kistler. „Aber wir sind ungefähr in dem Bereich, den wir an Leuten erreichen wollen, aber doch noch knapp unter den Planzahlen.“ Was deutlich werde, ist, dass durchaus eine andere Spender-Klientel mit der Pop-up-Blutspende erreicht werden könne, so der Referent.
„Unsere sonstigen öffentlichen Termine laufen seit Jahren klassisch, zum Beispiel an Gemeindezentren oder ähnlichem“, so Kistler. „Die finden immer am Nachmittag statt. Warum? Weil der Fokus darauf liegt, berufstätige Personen zu erreichen, die am späten Nachmittag oder frühen Abend nach der Arbeit zur Blutspende zu gehen.“ Doch die Arbeitswelt habe sich in den vergangenen Jahren massiv geändert.
Leverkusen: Auch spontan vorbeikommen
Viele machten später Schluss, Geschäfte seien länger geöffnet. „Und wenn ich dann jetzt noch bis in den Nachmittag Kinderbetreuung brauche und mein Partner bis abends arbeitet, dann kann ich nicht mal eben zur Blutspende gehen, das funktioniert nicht“, sagt Moritz Kistler.
Auch in solchen Fällen soll die Pop-up-Blutspende ein Angebot sein. Hier ist dienstags bis freitags zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 15 Uhr. Interessierte können jederzeit spontan vorbeikommen oder auch einen Termin machen. „Vielleicht wird so der eine oder andere auch beim Einkaufen darauf aufmerksam“, sagt Kistler.
„Spenderinnen und Spender, die sonst in Stadtteil-Terminen zum Blutspenden kommen, kommen auch hierher“, sagt Sabine Flick. Sie ist die stellvertretende Leiterin in der Pop-up-Stelle Rathaus-Galerie. „Sie kommen dann hier zentral zu uns, wenn sie einen anderen öffentlichen Blutspendetermin nicht wahrnehmen können.“ Seit der Eröffnung der Blutspende in der Rathaus-Galerie seien aber auch viele Leute zum ersten Mal Blut spenden gewesen, sagt Kistler. 242 Menschen seien seitdem als Erstspender gekommen.
So richtig spontane Interessierte, die sich an Ort und Stelle für eine Blutspende entscheiden, gebe es auch, sagt Sabine Flick. Aber eher seltener. Häufiger kämen die Menschen hier beim Einkaufen vorbei, sähen den Blutspende-Shop und informierten sich dann. „Und oft kommen sie auch dann ein paar Tage später wieder.“ Gerade sind auch zwei spontan entschlossene Spender vor Ort. Einer von ihnen muss aber am nächsten Tag nochmal wieder kommen, denn er hat seinen Ausweis nicht dabei.„ Ich komme mit meiner Frau, sonst habe ich Angst“, scherzt er zum Abschied.
Der 53-jährige Opladener Thomas Schumacher sitzt gerade auf einer der Liegen. Er hat bereits Blut gespendet und wartet jetzt noch zehn Minuten, zur Vorsicht, um Kreislaufproblemen vorzubeugen. „Ich habe schon um die 30-mal gespendet“, sagt er. Oft sei er in Opladen oder Lützenkirchen bei den festen Terminen des DRK gewesen. „Aber heute hat sich das hier angeboten, weil ich sowieso bei der Bank war. Und ich bin dann hier direkt drangekommen.“
25 bis 30 Personen pro Tag sei die Anzahl an Spendern, die man erreichen wollte, sagt Sabine Flick. „Aber das schaffen wir meist auch.“ Wichtig sei, dass die Leute genug gegessen und getrunken haben, bevor sie kommen, betont Mitarbeiter Simon Cornielje. „Sie müssen mindestens 50 Kilogramm wiegen, 18 Jahre alt sein und natürlich den Ausweis dabei haben.“ Dann wird ein Blutspendenbogen ausgefüllt, der jeweilige Arzt oder die Ärztin stellt die Befähigung zur Blutspende fest und es kann losgehen.
„Wir freuen uns über alle, die kommen“, sagt Sabine Flick. Sie hoffe, dass das niedrigschwellige Angebot hier in der zentralen Innenstadt noch mehr Leute als zuvor anspreche. Das erhofft sich auch Moritz Kistler: „Vor allem Jungspendende oder Erstspendende wollen wir gewinnen.“ Ob die Pop-up-Spende nach der Sechs-Monats-Frist weitergehe, werde noch entschieden.
Die Pop-up-Blutspende befindet sich im ersten Obergeschoss der Rathaus-Galerie am Friedrich-Ebert-Platz in Wiesdorf. Weitere Informationen gibt es hier.