In dieser Form besteht das Orchester erst seit Oktober 2023.
KonzertPremiere des neuen Sinfonieorchesters der Musikschule Leverkusen ist geglückt
Die Gäste, die am Samstagabend die evangelische Kirche betraten, blickten auf einen voll besetzten Kirchenraum. Oberhalb der Plätze des Orchesters thronte das symphonische Schlagwerk. Das Publikum erwartete den Beginn des Premierenkonzerts des Musikschulsymphonieorchesters Leverkusen unter der Leitung von Rebekka Stephan am Pult. Annika Poth half an der Flöte aus.
In dieser Form existiert das Orchester erst seit Oktober 2023, als Stephan die Leitung übernahm. Bis dahin war es ein reines Streichorchester, das die Bläser für einzelne Projekte dazuholte.
Werk von Carl Phillip Emanuel Bach eröffnet das Konzert
Zuerst lag ein Werk von Carl Philipp Emanuel Bach auf dem Pult: Das Allegro di molto, erster Satz aus seiner D-Dur-Sinfonie, erklang. Die Jugendlichen an den Streich- und Blasinstrumenten zeigten, dass sie trotz ihres jungen Alters klassische Musik beherrschen. Auf Bach folgte Edvard Grieg mit dem Gjendines-bådnlåt-Presto (Gjendines Lullaby) aus den norwegischen Volksweisen für Klavier, opus 66.
Der Konzertflügel wurde dafür in die Mitte des Raums gerollt und die Solistin Luiza Arutiunian aus der Klasse von Irina Franck nahm Platz. Gerade, als das Orchester die ersten Töne anschlagen wollte, erklang die Kirchenglocke und nahm sich erstaunlich viel Zeit für ihr eigenes Solo. Orchester und Publikum blieb nichts anderes übrig, als diese Einlage abzuwarten. Schließlich übernahmen die Musikerinnen und Musiker wieder die Führung und schickten das Publikum auf eine musikalische Norwegenreise. Elegant und leicht absolvierte die Pianistin ihre Partitur. Das Zusammenspiel mit dem Orchester klappte reibungslos.
Leverkusen: Solistin begeistert Publikum
Das galt auch für das darauf folgende Werk von Wolfgang Amadeus Mozart, das Allegro aus seinem Konzert für Klavier und Orchester (Version für Streicher und Klavier von Lachner). Das Finale des Konzertes gehörte erneut Edward Grieg. Es erklangen das Hochzeitsfest, der Brautraub, In der Halle des Bergkönigs, die Morgenstimmung, Åses Tod und der Arabische Tanz aus Peer Gynt.
Nun hatten auch die jungen Musiker am Schlagwerk endlich die Gelegenheit, zu zeigen, was sie können. Klar, gefühlvoll und dynamisch vervollständigten sie den Klang der Streich- und Blasinstrumente. Der Lohn für die harte Arbeit der vergangenen sechs Monate war ein tosender Abschlussapplaus des Publikums. Das veranlasste Stephan, eine Zugabe anzuhängen. Das Publikum kam erneut in den Genuss von Griegs In der Halle des Bergkönigs.
Lobende Worte vom Publikum
Als „ganz, ganz toll“, beschrieb eine Zuschauerin im Anschluss das Konzert. „Es ist erstaunlich, dass so junge Leute das schon so zustande bringen“, sagte sie. Auch Birthe Metzler, stellvertretende Musikschulleiterin, war restlos zufrieden: „Ein fantastisches Konzert, das Lust auf mehr macht.“
Das Alter der 38 Musikerinnen und Musiker des Orchesters liegt zwischen zehn und 20 Jahren, im Durchschnitt bei etwa 14 Jahren. Einmal pro Woche probt das Orchester. Die nächsten Möglichkeiten, das Orchester zu hören sind der 30. Juni um 12.30 Uhr in der Musikschule beim Tag der offenen Tür und am 11. Dezember um 18 Uhr wieder in der Christuskirche. 2026 soll das Orchester Leverkusens Partnerstadt Oulu in Finnland besuchen.
Dort wird es zu einem partnerschaftlichen Projekt kommen. Das kostet Geld. Hierfür wurde nach dem Konzert gesammelt. Möchte jemand das Orchester unterstützen, geht das über den Förderverein unter dem Stichwort: Finnlandreise 2026. Kontakt: foerderverein@musikschule-leverkusen.de.