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Leverkusener GemeindePrivate Lieblingsbilder hängen jetzt in der Christuskirche

Lesezeit 3 Minuten
Detlev Prößdorf, Pfarrer an der Christuskirche, hängt Bilder einer Ausstellung mit Lieblingsstücken aus der Gemeinde auf. Foto: Ralf Krieger

Detlev Prößdorf, Pfarrer an der Christuskirche, hängt Bilder einer Ausstellung mit Lieblingsstücken aus der Gemeinde auf.

Eine besondere Ausstellung zeigt die Lieblingsstücke aus privaten Haushalten aus der Gemeinde der Christuskirche.

Natürlich ist ein Gemälde des alten Rathauses dabei, wenn Mitglieder der Wiesdorfer Christuskirchen-Gemeinde ihre Lieblingsbilder für eine Ausstellung ausleihen. „Bilder, die mir lieb sind...“, ist ihr Titel. Detlev Prößdorf, seit Januar 2004 Pfarrer in Wiesdorf, hat die Ausstellung in der Kirche konzipiert; inzwischen hat er den Raum schon über 60 Mal für die Kunst geöffnet.

Für die neue Ausstellung haben die Leihgeber ihr liebstes Stück Kunst zu Hause von der Wand genommen. So auch einen echten „Kannengießer“ mit dem ersten Leverkusener Rathaus. Es ist sauber in Öl gemalt, offenbar von einem bekannten Foto. Dass der Bildträger eine einfache Presspappe ist, macht nichts, zeigt aber, dass das Bild nie den Anspruch eines teuren Gemäldes hatte. Es ist trotzdem schön und lässt beim Ansehen die Herzen mancher Wiesdorfer weinen: „Ach, wenn man das nur nicht abgerissen hätte!“

Für Freunde ehemaliger Wiesdorfer Rathäuser hängt gleich daneben ein Kombinationsbild mit einem Himmelstor aus dem Japanischen Garten und dem grünen Rathaus (1977-2006) von der Leverkusener Künstlerin Martina Dünwald. Auch die Christuskirche selbst ist in der Ausstellung vertreten: Auf einer Fotografie spiegelt sich das Gebäude der City B. Daneben ein Aquarell der Manforter Johanneskirche. Aber auch Freunde der Stadt Köln haben Bilder gegeben: die Kranhäuser, oder eine alte Ansicht von Groß Sankt Martin in der Altstadt. Lokales spielt bei den Lieblingsbildern eine Rolle. Ein anderes Gemeindeglied war in New York und hat ein zum Kunstwerk umfunktioniertes Skateboard, ein 3-D-Bild der Stadt, eingereicht.

Ausstellung Citykirche: Das letzte Bild zeigt Mozarts Begräbnis

Dann gibt es richtige ernste Kunst: Die Grafik „Das Gerücht“ von A. Paul Weber, der in den 1950-er-Jahren schon die heute besonders gefährliche Plage der Falschnachrichten visualisiert hat. Am Ende stehen noch zwei eindrucksvolle Schwarzweiß-Zeichnungen, die sinnigerweise mit dem Thema Tod zu tun haben: Die Aufbahrung des Che Guevara von Hinnerk Schrader, dem Vater von Maria Schrader, und noch ein großartiges Werk von A. Paul Weber: Mozarts Begräbnis, eine Lithografie, die einen kleinen Leichenzug durch eine dunkle Wiener Gasse zeigt: sehenswert. 38 Personen haben 46 Bilder geliefert, von fünf Leihgebern kamen kleine Statuen.

Was die Ausstellung persönlich macht, sind die kleinen Kurztexte, die jeder Leihgeber mitliefern musste, die alle gleich beginnen: „Das Bild ist mir lieb, weil...“. Noch interessanter wird es natürlich, wenn man die Person kennt, die das Bild abgegeben hat und warum sie das getan hat. Ein bisschen Platz ist noch an einer Wand, den hat Pfarrer Prößdorf absichtlich freigelassen für Nachzügler, die noch mit einem Bild zur Ausstellung beitragen möchten. Sie können sich bei ihm melden.


Die Ausstellung wird am Sonntag, 26. Januar 2025, 10 Uhr, im Gottesdienst eröffnet und läuft bis zum 6. April 2025. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15 bis 18 Uhr und Samstag 11 bis 15 Uhr.