Querbeat eine energetische Mischung aus modernen Brass-Hymnen und fetten Bässen.
JazztageQuerbeat versetzen Forum Leverkusen in den Ausnahmezustand
Eine gespannte Dunkelheit liegt über der Bühne. Kein Licht, keine Bewegung – nur das Knistern der erwartungsvollen Menge. Plötzlich explodieren die Stroboskope und ein grelles Blitzlichtgewitter bricht über den vollen Terassensaal herein. Im harten Rhythmus des Taktes blitzen die Instrumente in der Dunkelheit auf: Trompeten, Posaunen, Tubas – ein Arsenal aus glänzendem Blech und geballter Energie. Die Musiker stehen wie eine Formation aus Sound.
Schon mit den ersten wuchtigen Tönen entfesselt Querbeat eine Energie, die alle mitreißt. Die Band hat nicht umsonst das Potenzial, als „bester Live Act“ bei der 1Live-Krone ausgezeichnet zu werden. „Das hier ist mehr als ein Konzert, das ist eine Mission“, ruft Anja Breders euphorisch, „man fühlt sich, als würde man durch ein Meer aus Sound schwimmen.“
Mehr als Karneval, mehr als Köln
Ist das überhaupt Jazz? Wer hier ein traditionelles kölsches Set erwartet, sieht sich schnell eines Besseren belehrt. Querbeat hat das enge Karnevals-Image längst hinter sich gelassen und bietet statt gediegenem Evergreen-Flair eine energetische Mischung aus modernen Brass-Hymnen und fetten Bässen.
Natürlich gibt es Klassiker, doch zwischen den Tracks mischen sich Coverversionen aktueller Pop-Hits. „Das ist echt ’ne Überraschung“, schwärmt Zuschauerin Lea Heidenkamp. Sänger Jojo Berger scherzt: „Wir sind übermotiviert. Wir haben lange kein Konzert gespielt und haben gerade richtig Bock.“ Diese Energie ist in jeder Note spürbar.
Als ein Höhepunkt bringt Querbeat zwei riesige, aufblasbare Flamingos in die Menge – Rosa, absurd und passend zum wilden Festival. Zwei glückliche Zuschauer erklimmen die luftigen „Reittiere“ und werden über die Hände der jubelnden Fans getragen, ein echtes „Lass uns gehen“-Erlebnis. Ein Rennen auf Flamingos, mitten im Forum Leverkusen.
Querbeat zeigt eindrucksvoll, dass sich als Live-Act-Erlebnis verstehen. Dieses Konzert beweist, dass die Jazztage Leverkusen mehr als klassische Jazzdarbietungen bieten – sie schaffen Platz für kreative, unkonventionelle Shows und Musik, die alle Grenzen sprengt – zum Beispiel als wildes ausgelassenen „Randale und Hurra“.