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Platz für eigene HolzhüttenBauspielplatz in Leverkusen-Rheindorf wird 50 und feiert

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann und eine Frau stehen mit einem Schild zwischen sich am Eingang eines Bauspielplatzes.

Marco Elster und Sibylle Grützmacher präsentieren das neue Eingangsschild des Bauspielplatzes.

Der ökumenisch getragene Bauspielplatz ermöglicht jungen Menschen, sich handwerklich auszuprobieren und zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten heranzureifen.

Der Kontrast zwischen der Solinger Straße in Rheindorf und dem Gelände des dort gelegenen Bauspielplatzes könnte nicht größer sein: Auf der einen Seite eine dicht befahrene mehrspurige Hauptstraße und auf der anderen Seite ein an vielen Stellen der Natur überlassener Ort für Kinder, um sich austoben und Hütten bauen zu können. Am kommenden Samstag steht die Feier zu seinem 50-jährigen Bestehen an.

„Viele Kinder kommen hier hin und möchten sich ein Haus mit zwei Etagen, Dachterrasse und Swimmingpool bauen“, berichtete Diplom-Pädagogin Sibylle Grützmacher, eine der Hauptverantwortlichen des Bauspielplatzes, lachend. Schnell kämen die Kinder dann aber zu der Einsicht, wie anstrengend ein solches Vorhaben sei. Dann würden die Ansprüche geringer, führte die 47-jährige weiter aus.

Kinder müssen sich für Hüttenplatz bewerben

Von 15.30 bis 18.30 Uhr habe der Bauspielplatz unter der Woche geöffnet, erklärte Grützmacher. In dieser Zeit könnten sich die Kinder Werkzeug ausleihen und an den Hütten herum bauen, für die sie sich vorher eigenständig beworben haben. Bei der Bewerbung hätten die Kinder drei Fragen zu beantworten: „Wer sind wir? Warum ist unser Team gut geeignet? Welche Pläne haben wir?“ Es sei immer toll zu beobachten, wie sich die Kinder dann beschreiben würden, schilderte Marco Elster vom Bauspielplatz: „Du kannst das gut, du bist kreativ, du kannst gut bauen.“ So würden sie sich dann selbst einordnen.

Laut Grützmacher gibt es am Bauspielplatz keine (Bau-)Vorschriften. Die Jungen und Mädchen seien völlig frei in der Gestaltung und durchliefen nebenbei soziale Prozesse. Sie müssten sich absprechen und beim Hüttenbau organisieren. Manche benötigten dabei viel Hilfe, manche bauten in kürzester Zeit einen unsicheren Vier-Meter-Turm. „Da stelle ich mich dann schon mal dran und rüttele, ob das auch hält“, erzählte Grützmacher schmunzelnd.

Verschiedene gemeinschaftsstiftende Projekte

Neben der Möglichkeit, in den Hüttenstädten zu bauen, gäbe es ein reichhaltiges Spiel- und Bastelangebot und es werde auch gemeinsam gekocht. Da sei der Andrang dann immer besonders groß, so Elster. Wenn sie sich ganz frei entscheiden könnten, gäbe es wohl immer Pizza, Burger oder Pommes, räumte Grützmacher ein, aber die Kinder seien auch offen für Neues. „Und wenn wir die Zwiebeln pürieren, wird die Suppe hinterher auch gegessen“, ergänzte sie. Honorarkräfte seien vorgesehen, um die Kinder dabei anzuleiten. Über eine solche Anstellung kam auch Elster dauerhaft zum Bauspielplatz. Der 26-jährige studiert soziale Arbeit im Bachelor.

Wenn wir die Zwiebeln pürieren, wird die Suppe hinterher auch gegessen
Sibylle Grützmacher

Die Jugendreferentin des Leverkusener Kirchenkreises, Michaela Bolz, richtete den Blick bereits auf die anstehenden Feierlichkeiten am Samstag: „Die Kinder sollen den Geburtstag ausgelassen feiern und mit dem „Baui“ Spaß haben!“ Auf die Jungen und Mädchen warte eine Zirkusshow zum Mitmachen und erstmalig Live-Musik und ein Eiswagen. Darüber hinaus gäbe es natürlich „bauspielplatztypische Aktivitäten“ mit Hammer und Säge.

Vorab soll ab 13 Uhr ein offizieller Empfang stattfinden. Dabei ist ein Fachvortrag zu den UN-Kinderrechten und zur Frage zu hören, warum es wichtig sei, Kindern Freiraum zu geben. Ab 15 Uhr beginnt das Programm für die Kinder. Die Kinder seien schon voller Vorfreude und bastelten Girlanden für den Geburtstag. Abgesehen davon sei es eine schöne Möglichkeit, der Familie die eigene Hütte zu präsentieren, ergänzte Grützmacher.