TheaterLeverkusener Schüler spielen bei „The Talking Dead“ Quiz-Show im Jenseits

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Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in „The Talking Dead“

Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in „The Talking Dead“

Am Lise-Meitner-Gymnasium in Wiesdorf hat die neue Eigenproduktion des Kurses für Musik und darstellendes Spiel (MDS) Premiere.

Was passiert, nachdem man stirbt? Die Antwort der Schülerinnen und Schüler im Pädagogischen Zentrum des Lise-Meitner-Gymnasiums lautet: Man landet in einer skurrilen Quizshow, moderiert von keinem Geringeren als „Osiris“, dem Gott der Unterwelt, verkörpert von der beeindruckenden Caroline Peters. Schon das Intro verspricht Großes: Ein selbst animierter Film leitet die Zuschauer in die surreale Welt der Show ein.

Mit leuchtenden blauen Armbändern symbolisieren die Akteurinnen und Akteure Leben. Gerade noch waren sie auf der Arbeit, am Autofahren oder auch Spielen im Kinderzimmer – nun sind sie Seelen in einer Welt der Toten. „Osiris“, als exzentrischer Conférencier, begrüßt die neuen Seelen mit einer einnehmenden Präsenz: „Herzlich willkommen zur besten Show im ganzen Jenseits! Wer bist – oder sollte ich besser sagen – warst du?“ So verknüpfen die Lise-Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Lena Helmer in „The Talkind Dead“ humorvoll und tiefsinnig Elemente des biografischen Theaters mit einer außergewöhnlichen Inszenierung.

Leverkusener Schüler diskutierten tiefgründige Fragen 

Die Kandidaten stellen sich vor: Darunter der Rapper „Kapital Bro“, die 86-jährige Brigitte, gespielt von Anna Möller, und der „King of Rock“, Alex. Die Idee, vergangene Leben in einer Quizshow aufzubereiten, stammt von den Schülerinnen und Schülern selbst. Im Mittelpunkt stehen Fragen, die tief in die Biografien der Kandidaten eintauchen: „Was bereut ihr?“, „Wen habt ihr geliebt?“, „Wovor hattet ihr Angst?“ Diese und weitere Fragen, die sie im Unterricht diskutierten, führen zu bewegenden und oft humorvollen Enthüllungen.

Das Moderatorinnen-Trio um „Osiris“ verfolgt dabei offensichtlich aber auch eigene Ziele – ihre teils skurrile Art und Weise, die Show zu leiten, trägt zur bizarren Atmosphäre bei. Besonders Nina Kirchner, eine der Assistentinnen, betont die Bedeutung der Auseinandersetzung mit ernsten Themen wie Selbstzweifel und persönliche Geschichten. „Wir sind sehr schnell auf die Idee hinter dem Stück gekommen, denn wir wollten ernste Themen thematisieren“, erklärt sie.

Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in „The Talking Dead“

Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in „The Talking Dead“

Ein besonders emotionaler Höhepunkt ist die Frage: „Was macht das Leben aus?“ Diese trifft einen Nerv und lässt auch bei „Osiris“, dem stets selbstsicheren, lautstarken Showman, seine Fassade bröckeln. Seine eigene emotionale Verwicklung wird plötzlich spürbar, als die letzte Antwort des Quizabends fällt: „Das Leben ist schön, das Leben ist das Leben.“ Diese Worte eines jungen Kandidaten hallen lange nach und hinterlassen ein nachdenkliches wie unterhaltenes Publikum.

Leonie Staniek, federführender Teil des kleinen Skript-Teams, berichtete am Rand der Aufführung: „MDS ist mein Lieblingsfach geworden.“ Die akribische Vorbereitung und die kreative Energie, die in „The Talking Dead“ geflossen sind, haben sich bezahlt gemacht, war ihr Fazit.

Weitere Aufführungstermine

Das Stück wird noch zwei Mal aufgeführt: Am Dienstag, 11. Juni, und Donnerstag, 13. Juni, um 18.30 Uhr im Lise-Meitner-Gymnasium, Am Stadtpark 50, 51373 Leverkusen. Karten gibt es für drei Euro und nur an der Abendkasse.

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