Der Wupperverband will den Hochwasserschutz ausbauen, die CDU sorgt sich um die Naherholung. Nun hat ein Ortstermin am Ophovener Weiher stattgefunden.
HochwasserschutzSo geht es mit dem Leverkusener Oulusee weiter
Optimaler Hochwasserschutz oder idyllisches Naherholungsziel? Um die Zukunft des Ophovener Weihers, meist besser als Oulusee bekannt, ist in den vergangenen Monaten eine Diskussion ausgebrochen. Ausschlaggebend war der Plan des Wupperverbandes, wahlweise den Wasserspiegel deutlich abzusenken oder einen hohen Deich zu bauen. Denn: Das Regenrückhaltebecken, als das der Weiher einst konzipiert worden war, ist nicht mehr voll funktionstüchtig. Das wurde besonders deutlich, als der Weiher beim verheerenden Hochwasser im Juli 2021 überlief und damit maßgeblich zur Überschwemmung der Schlebuscher Innenstadt beigetragen hatte.
Werde der Wasserspiegel deutlich abgesenkt, würden allerdings weite Teile des Sees veröden, wie Animationen zeigen. Dagegen hatte sich die CDU positioniert. „Der Ophovener Weiher ist das zweitgrößte und am besten frequentierte Naherholungsgebiet in Leverkusen und bietet einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten“, argumentierte sie in einem politischen Antrag dafür, den Plan noch einmal von einem externen Gutachter unter Einbezug aller Interessen des Hochwasser- aber auch des Landschaftsschutzes und des Erholungsfaktors beurteilen zu lassen.
Doch Gutachter kosten Zeit und Geld, daher hatte der Stadtrat beschlossen, zunächst eine Sondersitzung mit Ortsbegehung des Forums ZAK (Zukunfts-Aufgabe klimaresilientes Leverkusen) und lokalen Politikern einzuberufen und den Antrag bis zu dessen Urteil zurückzustellen.
Ortstermin am Leverkusener Weiher
Dieser Ortstermin und eine anschließende Videokonferenz haben im November stattgefunden, teilt die Stadt nun mit. An insgesamt sechs Stationen wurde den Beteiligten erläutert, warum das Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Das Retentionsvolumen und der Grundablass sei zu gering. Außerdem seien die Schieber, die den Durchfluss steuern, nicht mehr funktionsfähig, weshalb sie permanent geöffnet sind.
Bei allem Verständnis für den Hochwasserschutz sprachen sich die Politiker dafür aus, das Naherholungsgebiet so weit wie möglich zu erhalten. Sie schlugen vor, statt großer Bauarbeiten mehrere kleine Einzelmaßnahmen umzusetzen, wie etwa die Jüchbachteiche mit in den Ausbau des Retentionsvolumens einzubeziehen. Außerdem solle der Durchlass an der Oulustraße erhöht werden, um zu verhindern, dass bei Starkregen Wasser unkontrolliert auf die Straße läuft.
Letzlich habe man sich darauf geeinigt, dass der Wupperverband die Planung des Hochwasserschutzes am Ophovener Weiher weiter voranbringen soll, dabei aber die Vorschläge aus dem Forum sowie die Wirtschaftlichkeit und Förderfähigkeit der Maßnahme stärker berücksichtigen soll.
Der CDU-Antrag soll derweil weiter vertagt werden, bis neue Ergebnisse vorliegen. Diese werden dann im Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt vorgestellt.