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40.000 Euro BudgetSo organisieren sich Jugendliche in Leverkusens  Zukunftsausschuss

Lesezeit 2 Minuten
Fünf Jugendliche mit einem Erwachsenen

Simon Frädrich (r) und Moritz Hüttner (M) mit weiteren Teilnehmenden des Jugendstadtrates

Im Zukunftsausschuss können Kinder und Jugendliche eigene Projekte verfolgen.

Ein Budget von 40.000 Euro hat der Leverkusener Stadtrat zu Beginn des Jahres dem „Zukunftsausschuss“ zugesprochen. Dieser besteht aus Jugendlichen, die damit ihre eigenen Projekte umsetzen und finanzieren können, zuvor war das durch eine Bundesförderung möglich. Einzige Auflage: Es muss ein nachvollziehbares Verfahren erstellt werden, nach welchen Kriterien die Mittel vergeben werden.

Nun wurde dem Kinder- und Jugendhilfeausschuss ein Dokument vorgelegt, dass die Ziele und Spielregeln des Zukunftsausschusses definiert und einen Antragsbogen beinhaltet. „Wir haben eine Gruppe von rund 12 Jugendlichen, die sich anhand der Regularien, die es im Bundesprojekt gab und eigenen Erfahrungen auf die vorliegenden Regularien geeinigt haben“, sagt Simon Frädrich, der bei der Stadt für die politische Jugendbeteiligung zuständig ist. Es sei noch Zeit, diesen bis zum Stadtrat zu überarbeiten, wenn es Änderungsvorschläge aus der Politik gebe.

Jugendliche sollen sich selbst organisieren

Davor warnte Jugendamtsleiter Michael Küppers: „Ich finde es super, was ihr auf die Beine gestellt habt“, sagt er auch in Richtung der beiden anwesenden Jugendlichen. „Wir haben das von Seiten der Verwaltung nicht mehr angefasst. Ich möchte dafür werben, dass da auch die Politik nicht dran geht. Ziel ist es schließlich, dass die Jugendlichen sich selbst organisieren.“

Irina Prüm (Grüne) will noch wissen, wer mitmachen kann beim Zukunftsausschuss. Der Zukunftsausschuss setzt sich zunächst aus Teilnehmern der Jugendstadträte, Mitgliedern der Bezirksschülervertretung Leverkusen und Besuchern aus den Leverkusener Jugendhäusern zusammen, heißt es in der Satzung. „Grundsätzlich kann sich aber jeder bewerben“, sagt Moritz Hüttner, eine Obergrenze an Ausschussmitgliedern gebe es bewusst nicht. „Wir wollen allen ermöglichen, mitzumachen.“

Das sei bislang auch nicht nötig gewesen, den Kern des Projekts bilden rund 12 Jugendliche, mehr als 20 seien eher nicht bei den Treffen anwesend, sagt Frädrich. Diese Größe sei gut zu handhaben. „Wenn irgendwann mal 50 kommen, müssen wir vielleicht neu überlegen.“

Projekte zwischen 100 und 10.000 Euro

Antragsberechtigt sind Leverkusener Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 21 Jahren. Beantragt werden können Projekte in Höhe von 100 bis 10.000 Euro. „Das hängt auch davon ab, wie viele Kinder davon profitieren“, erklärt Hüttner. Der Ausschuss soll im Konsens darüber entscheiden, im Zweifelsfall reicht eine einfache Mehrheit bei einer Abstimmung. „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass die Jugendlichen sehr verantwortlich mit dem Geld umgehen und größere Projekte auch eher noch einmal vertagen, bevor das ganze Budget im ersten Quartal ausgegeben ist“, sagt Frädrich.

Die Politik ist einstimmig einverstanden und wünscht sich nur einmal im Jahr eine Auflistung der Projekte zu bekommen, die die Jugendlichen mit ihrem Budget umgesetzt haben.