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„Gartenschauqualität“So sehen die neuen Themengärten im Leverkusener Neulandpark aus

Lesezeit 3 Minuten
In Blumenkästen stehen Pflanzen. Im Hintergrund sind zwei Männer zu sehen, die im Garten arbeiten.

Die letzten Stauden müssen noch eingepflanzt werden.

Die neuen Gärten im Neulandpark sollen nicht nur schön aussehen, sondern auch klimaresilient und insektenfreundlich sein.

2300 Stauden werden in den kommenden Tagen noch verpflanzt, dann ist die Umgestaltung von zwei der acht Themengärten im Neulandpark erst einmal abgeschlossen – zumindest für den Moment. Im September folgen etwa 5000 Zwiebelpflanzen. Und natürlich bedarf es einer gewissen Pflege, bis der „Chillgarten“ und der „Garten der Zeiten des Lebens“ in ihrer vollen Pracht erblühen.

Was jetzt noch unscheinbar wirkt, erst sprießen und gedeihen muss, werde spätestens 2026 richtig „eskalieren“, so drückte es Landschaftsarchitekt Sven Berkey aus. Auch Uli Hammer, Fachbereichsleiter Stadtgrün, zeigte sich optimistisch: „Das wird ein Garten mit Gartenschauqualität, das haut schon rein“, sagte er inmitten von kleinen, aus dem Boden sprießenden Pflanzen, die in ein bis zwei Jahren zum Teil bis auf Brusthöhe anwachsen werden.

Rund 2800 Stauden und 5000 Blumenzwiebeln werden verpflanzt

Bei ihrer Entstehung wurden die Gärten tatsächlich einmal für die Landesgartenschau in Leverkusen angelegt. Jetzt, 20 Jahre später, seien sie nicht mehr präsentabel, es wachse Unkraut und alles ein bisschen durcheinander, so Hammer. Nach und nach werden die Themengärten deshalb erneuert, um dem Anspruch einer Erholungsanlage gerecht zu werden. Nachdem der „Feng-Shui-Garten“ bereits aus Mitteln der Stadt umgestaltet wurde, seien nun die nächsten beiden Areale an der Reihe.

Gartenbauer Lukas Werker, Architekt Sven Berkey, Fachbereichsleiter Stadtgrün Uli Hammer und Abteilungsleiterin Silke Thyssen stehen nebeneinander im Garten und gucken auf einen Plan.

v.l.: Gartenbauer Lukas Werker, Architekt Sven Berkey, Fachbereichsleiter Stadtgrün Uli Hammer und Abteilungsleiterin Silke Thyssen

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. 180.000 Euro kostet die Maßnahme, rund 80 Prozent übernehme das Land. Entsprechend der Förderung stehen bei der Neubepflanzung Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und Insekten- und Bienenfreundlichkeit im Vordergrund. Gräser und Blumenzwiebeln verlängern in beiden Gärten die Blühzeit.

Im 340 Quadratmeter großen „Garten der Zeiten des Lebens“ entstehe eine Mischung aus heimischen und standortgerechten Stauden. Während die Farben im alten Garten abgegrenzt voneinander die unterschiedlichen Phasen des Lebens symbolisieren sollten – rot für die Jugend, blau für das Erwachsenenalter und weiß für das Alter – werden die Übergänge nun fließender gestaltet: Salbei in all seinen Erscheinungsfarben, violette Astern, blaue Kugeldisteln und rosa Anemonen etwa.

Das wird ein Garten mit Gartenschauqualität, das haut schon rein
Uli Hammer, Fachbereichsleiter Stadtgrün über den „Garten der Zeiten des Lebens“

Die bestehenden Hecken und Pfade – eine zickzackartige Linie, die den Weg durchs Leben darstellen soll – seien zu großen Teilen erhalten worden. Einen Rückzugsort für Igel biete außerdem die neu angelegte Benjeshecke.

In einem Beet stecken frisch eingepflanzte Stauden. In der Mitte ist eine freie Schotterfläche, auf der später Liegen aufgebaut werden.

Die frühere Rasenfläche des „Chillgartens“ wurde durch insektenfreundliche Stauden ersetzt. In der Mitte werden Liegebänke aufgebaut.

Auch der ehemaligen „Chillgarten“, eine simple 140-Quadratmeter große Grasfläche mit zwei Liegestühlen, verwandle sich nun in ein deutlich lebendigeres Stückchen Erde. Rasen werde durch insektenfreundliche Pflanzen ersetzt, die den Platz für die Liegen umgeben. Weiße, rosa und violette Töne überwiegen. „Hier soll es brummen und duften“, sagte Abteilungsleiterin Silke Thyssen. Damit Bienen und Insekten nicht unmittelbar um die Köpfe der Besuchenden auf den Bänken schwirren, pflanzen die Landschaftsgärtner locker Gräser, die Kiesweg und Beete voneinander abgrenzen.

Begutachten können Besuchende das vorläufige Ergebnis bereits ab Ende kommender Woche. Dabei soll es nicht nur gut aussehen, duften, brummen und blühen, sondern auch einen Anreiz für die eigene Gartengestaltung geben. Denn Architekt und Gartenbauer machten es sich zur Aufgabe, die Gärten möglichst pflegeleicht anzulegen: wenig Unkraut, zwei Pflegegänge im Sommer und Winter, das sei der Anspruch, wenn sich die Gärten in ein paar Jahren entfaltet haben.