LeverkusenWie die Kirche nach Ganztagsbetreuern fahndet

Lesezeit 3 Minuten
Barbara Nengelken, Veronika Kuffner, Nadine Czyrnik und Jutta Böbersen-Zinßer stehen vor der Christuskirche. Sie werben für die Arbeit in einer der Offenen Ganztagsschulen im Kirchenkreis Leverkusen

Barbara Nengelken, Veronika Kuffner, Nadine Czyrnik und Jutta Böbersen-Zinßer (von links) warben vor der Christuskirche für die Arbeit in einer der Offenen Ganztagsschulen im Kirchenkreis Leverkusen.

Um Personal zu gewinnen, geht der Kirchenkreis Leverkusen neue Wege: Erst ein Cocktail ohne Alkohol, dann in den neuen Job.

Die Sonne scheint über der Christuskirche in der Leverkusener City. Vor dem Portal stehen die Initiatorinnen des Job-Speeddatings hinter ihrem kleinen Cocktailstand. Die Veranstaltung ist eine Premiere. Die Offenen Ganztagsschulen im Kirchenkreis Leverkusen suchen neue Kolleginnen und Kollegen. Acht bis zehn Erzieherstellen sind frei, und der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz ab 2026 steht quasi vor der Tür. Da wird der Bedarf nochmal steigen.

Veronika Kuffner, Geschäftsführerin im Jugendwerk, wurde kreativ. Warum nicht die Personalgewinnungsstrategien der Industrie- und Handelskammern nutzen? Kurzerhand organisierte sie mit den Teamleiterinnen der Ganztagsschulen Barbara Nengelken, Nadine Czyrnik und Jutta Böbersen-Zinßer ein Speeddating. Das Quartett hat durchaus etwas zu bieten: eingespielte Teams in den Schulen, einen Tarifvertrag mit 13 Gehältern im Jahr. 

Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kulturen sind herzlich willkommen. Ihr Sprachniveau sollte indes mindestens bei B2 liegen. Stresserprobt sollten die Teamneulinge sein, geduldig – und lärmunempfindlich.

OGS bietet Kindern viele Möglichkeiten

„Mit dieser Arbeit investieren wir in die Zukunft unserer Gesellschaft“, betont Kuffner. Die Kinder könnten in der Ganztagschule ja nicht nur ihre Hausaufgaben machen. Vielmehr sei die OGS ein Ort des Lernens, des Spielens, des sich Ausprobierens. Kinder aus kleinen Familien könnten dort zum Beispiel lernen, sich unter vielen Menschen zu behaupten und zurechtzufinden. Unterschiedliche kulturelle Einflüsse erweiterten außerdem ihren Horizont. Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen oder der Musikschule ergebe ein breites Angebot an Arbeitsgemeinschaften: Musik, Basketball, Tanzen, Wellness, die Palette ist groß.

Ausgeschriebenen sind ausschließlich Halbtagsstellen, die Qualifikationen im Team breit gefächert: Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Kinderpflegerinnen und -pfleger, Jugendgruppenleiterinnen und Gruppenleiter arbeiten Hand in Hand. „Wir arbeiten hier in einer Dreischrittpädagogik, auch Dreiklang genannt“, erklärt Kuffner. Der Kirchenkreis könne hier auf 70 Jahre Erfahrung bauen. Die Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper „klappt hervorragend“, versichert sie.

Neben der Arbeit mit den Kindern warten auf die Neueinsteiger und Neueinsteigerinnen aber auch die Arbeit mit den Eltern. „Es ist wichtig, dass hier eine Vertrauensbasis besteht“, erklärt Barbara Nengelken. „Wenn es zum Beispiel zu Konflikten kommt, suchen wir sofort das Gespräch mit den Eltern.“ So sei man sicher, über wichtige Dinge informiert zu sein.

Auch Ehrenamtler sind willkommen

Neben dem Fachpersonal seien auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in der Ganztagsschule willkommen, heißt es am Rande des Speeddatings. Besonders im Bereich „Lesen“ sei der Bedarf groß. Lesepaten hätten die Möglichkeit, sich auch mal mit einem Kind zurückzuziehen, um ungestört üben zu können. 

Wer es am 28. Juni nicht zum Speed-Dating geschafft hat, bekommt am kommenden Freitag, 5. Juli, die nächste Chance, sich über das Arbeitsfeld zu informieren und erste Kontakte zu knüpfen. Jederzeit ist Ganztags-Ressort des Kirchenkreises überdies per Mail zu erreichen: Veronika.Kuffner@kirche-leverkusen.de

Nachtmodus
KStA abonnieren